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Quelle: themoviedb.org

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Ein junges Paar lebt mit seinen zwei Kindern in der Stadt Aguelhok im Nordosten von Mali. Es ist eine Zeit, in der die Region unter der Kontrolle von islamistischen Radikalen steht. Das Paar soll gesteinigt werden, weil es nicht formell geheiratet hat.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Schaltet man (neuerdings) die Nachrichten ein, fühlt man sich geistig ins finstere Mittelalter versetzt. Religiöse Fanatiker regieren momentan die aktuelle Berichterstattung. Man wird das Gefühl nicht los, als stehe die Welt permanent in Brand; für die Menschen vor Ort tut sie das zuweilen wirklich.

Nun hat sich der mauretanische Filmemacher Abderrahmane Sissako dieser Thematik angenommen. Im Jahr 2012 wurde der westafrikanische Staat Mali von politischen Unruhen geschüttelt. Von islamistischen Rebellen mit Wunsch nach einem unabhängigen Staat im Norden und durch einen politischen Putsch steckte das Land in der Krise. Mit militärischer Hilfe auch aus Deutschland versucht man, den Vormarsch der Islamisten von Norden nach Süden zu verhindern. Bilder der Flucht tausender Menschen und zerstörter UNESCO-Welterbestätten gingen um die Welt.

Sissako thematisiert in seinem Film "Timbuktu", benannt nach der Stadt im besetzten Norden Malis, das alltägliche Leben normaler Landmenschen unter der Terrorherrschaft durch die Islamisten der Gruppe Ansar Dine. Obwohl man in diesem Fall nicht vom „alltäglichen, normalen Leben“ sprechen kann. So zwingen die Islamisten der Bevölkerung einer Kleinstadt ihr Weltbild auf und kontrollieren, ob die Regeln der Scharia auch eingehalten werden. Zuwiderhandlungen, wie beispielsweise das Musizieren, werden mit öffentlichen Peitschenhieben bestraft. Selbst durch die alltägliche Berichterstattung mag man sich nicht vorstellen, zu was Menschen, die in ihrer selbsternannten gerechten Sache handeln, fähig sind. Von Zwangsheirat, angedeuteten Vergewaltigungen bis zu gezeigten Steinigungen, die Bandbreite der Verbrechen ist groß.

Im Film steht eine Familie im Zentrum der Geschichte. Menschen, abseits der internationalen Berichterstattung, die versuchen, sich nicht unterkriegen zu lassen und die Situation zu überleben. Doch auch die Täter werden näher beleuchtet, ihre Leben, ihre „Arbeit“, ihre eigentlich nicht mit den selbst auferlegten Regeln vereinbarbaren Laster. Auch Zweifel, die Teile der Islamisten befallen, werden thematisiert. Der Film zeichnet nicht schwarz/weiß, auch wenn das angesichts der Thematik doch so einfach wäre.

Fazit

Der ganze Film wirkt, bedingt durch seine Aktualität, eher wie ein Dokumentarfilm, denn wie ein Spielfilm. Vertont komplett in den örtlichen Sprachen (Arabisch, Französisch und Tuareg) und deutsch untertitelt sowie durch seine Thematik ist der Film sicher nicht für jeden geeignet. Seine teils magischen Bilder wissen aber zu fesseln. Von (guter) Unterhaltung kann angesichts der Realitätsnähe aber eher nicht gesprochen werden.

Kritik: Magnus Knoll

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