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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

 Bartek erfährt, dass sein Sohn einen Mord an der Schule begangen hat. Der Junge rennt zu seinem Vater, woraufhin Bartek sich mit ihm in der Wohnung seiner Verlobten versteckt. Als seine Partnerin versucht, sie an der Flucht zu hindern, nimmt sie ihn als Geisel.

Kritik

Der Titel Artur Wyrzykowskis kammerspielartigen Kino-Debüts wird zum unfreiwilligen Verweis auf die konfuse Konstruktion eines Szenarios, das sich zwischen Familiendrama, Psychothriller und Moralstück verirrt. Die dramaturgische Desorientierung steht dabei in markanter Analogie zur impulsiven Irrationalität des zentralen Figurentrios. Das tadellose Familienimage, dass der selbstsichere Geschäftsmann Bartek (Tomasz Schuchardt) nach außen hin aufrecht erhält, droht ein schreckliches Geständnis seines jugendlichen Sohnes Daniel (Borys Otawa) zu zerstören. Die Wohnung Barteks Verlobter Maja (Paulina Gałązka) wird zum Druckkessel für das angespannte Trio.

Dessen wortwörtlich abgeschlossene Konstellation, in die Außenstimmen nur via Telefon oder durch die verriegelte Tür dringen, erinnert befremdlich an das Corona-Kino. Auch bezüglich des psychologischen Potenzials des interessanten Grundkonzepts und dessen unzureichender Ausführung. Deren entscheidende Schwäche ist das Drehbuch, das die Charaktere ebenso willkürlich umsteuert wie die Ereignisse. Jene beginnen mit Daniels Hilfegesuch bei seinem geschiedenen Vater, der sich bald als noch unberechenbarer entpuppt als sein Sohn. Der hat im Affekt einen Mitschüler umgebracht - oder war es Mord?

Kriminalistische und juristische Fragen der Situation geraten rasch in den Hintergrund, während sozialhierarchische, ethische und ökonomische Aspekte kaum thematisiert werden. Stattdessen wird das Verbrechen zum Katalysator unterdrückter Eifersucht, infantiler Abhängigkeit und emotionaler Manipulation. Mal agiert Bartek aufopferungsvoll, dann wieder egoistisch, mal taktisch, dann wirr. Ähnlich wechselt Daniel vom hilflosen Opfer der Umstände zum kalkulierten Killer und wieder zurück. Maya ist in dem Vater-Sohn-Konflikt kaum mehr als ein passives Objekt männlicher Besitzansprüche. Die schale TV-Optik entspricht der theatralischen Trivialität.

Fazit

Milchiges Tageslicht und rötliche Kunstbeleuchtung dienen als visueller Analogie der emotionalen Extreme, zwischen denen die beiden Hauptcharaktere changieren. Wer wen kontrolliert und ob aus Angst um das Schicksal des anderen oder aus Eigennutz wird schließlich gleichgültig. In dem dramaturgischen Wirrwarr fehlt den Schauspielenden augenscheinlich die entsprechende Führung. Einzig Paulina Gałązka kann überzeugen, doch ihre Figur besitzt keinerlei Agens in dem patriarchalischen Konflikt. Der enthüllt zunehmend reaktionäre Ressentiments, die mehr über fehlgeleitete Familienwerte und destruktive Doppelmoral aussagen als der krude Plot. 

Kritik: Lida Bach

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