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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Drei Agenten der Border-Patrol, die an einem abgelegenen Grenzübergang in der amerikanischen Wüste arbeiten, entdecken eines Tages in einem Auto Beweismaterial, das auf eine Verschwörung in den eigenen Rehen hindeutet - Und geraten prompt in ein Netz voller Lügen und Intrigen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

An einem spartanisch eingerichteten Wander-Checkpoint der US-Border-Patrol scheint es kein besonders aufregender Nachmittag zu werden. Die drei stationierten Beamten halten die wenigen vorbeifahrenden Autos an, erlauben sich aus Langeweile gar mal ein kleines Späßchen während der monotonen Routine, spielen Baseball und warten eigentlich nur auf den Schichtwechsel. Zumindest Greenhorn Davis (Johnny Simmons, Vielleicht lieber morgen) und sein „Ausbilder“ Flores (Gabriel Luna, Freeheld - Jede Liebe ist gleich) gehen die Sache ganz entspannt an, während der alte, verbissen Hase Hobbs (Clifton Collins Jr., Brothers) stetig angespannt wirkt. Zurecht, denn wie sich herausstellen wird kommt es bald knüppeldick: Sie stellen einen Drogenkurier mit satten 150 Pfund Koks im Gepäck, dieser gibt sich lieber gleich selbst die Kugel. Ein erfolgreicher Arbeitstag, mag man denken, bis die Lage urplötzlich eine erstaunliche Wendung nimmt und eskaliert.

Regisseur und Co-Autor Greg Kwedar inszeniert mit Transpecos seinen ersten Langfilm, zum Teil beruhend auf seinen vorherigen, thematisch ähnlichen Kurzfilmen (Dakota ist ebenfalls auf der Blu-ray enthalten). Stilistisch und handwerklich weiß seine Arbeit durchaus zu gefallen. Staubig-flirrende Bilder transportieren die von Tristes gezeichnete Grundstimmung hervorragend, die drei Hauptdarsteller geben ihr Bestes und die Ausgangslage birgt viel Potenzial für einen spannenden Thriller um Drogenschmuggel, Verrat und die Fäden des übermächtigen wie rücksichtslosen Kartells. Nach dem hoffnungsvollen Start geht dem Streifen leider viel zu schnell die Luft aus. Sichtlich bemüht das moralische Dilemma seiner Hauptfiguren stärker in den Mittelpunkt zu rücken fällt der Plot im Gegenzug sehr überschaubar und wenig einfallsreich aus, darüber hinaus gespickt mit einigen zumindest eher geringfügig nachvollziehbaren Handlungsweisen. Kwedar möchte sicher keinen reinen Genrefilm machen; die Hoffnungslosigkeit im (Überlebens)Kampf mit dem gesichtslosen, allgegenwärtigen Gegner namens Kartell soll dem Zuschauer anhand des Schicksals der Protagonisten verdeutlicht werden. Ein Kampf gegen Windmühlen, ein sich stetig im Kreis drehendes Hamsterrad, in dem jede Bemühung dem zu entfliehen das Unvermeidliche nur beschleunigt: Irgendwann brichst du zusammen, gewinnen können nur sie.

Unter dem Gesichtspunkt sind die letzten Minuten von Transpecos noch als relativ gelungen zu bezeichnen. Statt nach utopischen Idealen und Wunschvorstellungen zu greifen, wird kurz und knapp mit dem harten Besen dazwischen gefegt, alle Spuren beseitigt, der Deckel drauf gemacht, die Fronten und Kräfteverhältnisse unmissverständlich geklärt. Und morgen geht es weiter. Für sie auf alle Fälle, für dich vielleicht. Steck den Kopf in den Sand, wechsele die Seite oder mach deinen Job als wäre nichts passiert. Alltag im Grenzgebiet, den man scheinbar nur so akzeptieren kann, wenn man daran nicht zerbrechen will. In seiner trockenen Klarheit weiß der Film da einen Treffer zu platzieren, die er auf dem Weg dahin oft vermissen lässt. Ob als Polit- und Gesellschaftsdrama oder schlicht als Thriller betrachtet, er hat über seine Kernzeit sonst zu wenig zu erzählen und dürfte kaum länger in Erinnerung bleiben.

Fazit

Interessanter Auftakt, ein ordentlicher Schluss, die Stunde dazwischen muss nur auch irgendwie gefüllt werden. Da tut sich der ausschließlich Kurzfilm-erprobte Greg Kwedar sichtlich schwer, findet kaum ein angemessenes Tempo noch aufregende Einfälle, kann immerhin unter Beweis stellen, dass er das rein Optische recht gut beherrscht. Vielleicht beim nächsten Anlauf, das Drehbuchschreiben für knapp 90 Minuten sollte er dringend noch üben.

Kritik: Jacko Kunze

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