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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Sie feiern die Nächte durch, suchen den Exzess und lassen sich gehen. Wenn Marina mal wieder zu weit gegangen ist, weiß sie, dass ihr Bruder Sasha sie retten wird. Tagsüber trainiert er im Olympiakader und versucht, seinem Teamkollegen die Freundin auszuspannen.

Kritik

Umso enger das Netz normalisierter Überwachung sich um die jungen Protagonisten in Anastasia Vebers (Syndrome IO) rezeptivem Resümee zieht, umso größer wird deren Drang nach Kontrollverlust. In freudlosen Feiern, stumpfem Sex und grundlosen Gewaltausbrüchen suchen Sasha (Ignat Dvoinikov, Syndrome IO) und Marina (Elizaveta Broshkova) nach einem Gefühl von Freiheit, das ihr autoritäres Umfeld im Keim erstickt. Ob das Geschwisterpaar mit echter Zuneigung aneinander hängt oder sich in seiner manipulativen Abhängigkeit nur gegenseitig ausnutzt, lassen die nervösen Darstellungen des unerfahrenen Ensembles offen. 

Wenn Sasha beim Olympia-Training auf dem Ergometer am Atemmessgerät hängt, wird die Szene zur organischen Metapher für ein bis auf die grundlegendsten Körperfunktionen überwachtes Individuum, das sich in einem eisernen Leistungsapparat abstrampelt. Doch solche Eindrücklichkeit ist rar in einem filmischen Fragment zwischen primitiver Parabel und exzessivem Experiment. Ähnlich wie ihre schemenhaften Charaktere scheint auch die Regisseurin und Drehbuchautorin nicht zu wissen, was ihr aggressiver Appell fordert und wohin ihre knapp 20-minütiges Exponat will.

Fazit

Egomanisch und empathielos, zwischen Angst und Apathie treiben die Figuren von Anastasia Vebers preisgekröntem Berlinale Beitrag durch das Russland der Gegenwart. Zwischen Rebellion und Repression eröffnen sich Momente der Nähe, zu der die emotional verkümmerten Jugendlichen nur körperlich finden. Die Muster staatlicher und struktureller Drangsal entziehen sich der rabiaten Reflexion einer gewaltgewöhnten Generation genauso wie psychologische Feinheiten. Realismus und Narration wird nachrangig vor ausdruckstänzerischen Ausbrüchen, als hätte die Impulsivität der Figuren die zornige Kamera ergriffen.


Kritik: Lida Bach

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