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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

TWST beginnt mit der Ankunft der Beatles in New York zu ihrem Konzert im Shea Stadium im August 1965 und hat seinen Titel von einem Beatles-Song, der eine Zeit vorwegnimmt, in der der gegenwärtige Moment zu einer eindringlichen Vergangenheit geworden sein wird, die weder rückgängig zu machen noch zu vergessen ist. Der Bezugsrahmen erweitert sich stetig und stellt benachbarte Realitäten von 1965 gegenüber – die New Yorker Weltausstellung und die Watts-Unruhen, die von der Ostküste im Fernsehen durchdringen.

Kritik

Was das Publikum seines neuesten Werks, das auf den Filmfestspielen von Venedig außer Konkurrenz Premiere feiert, nicht erwarten solle, sei eine Doku über Popmusik, verkündet Andrei Ujică (The Autobiography of Nicolai Ceausescu): „Es interessiert mich einfach nicht als Genre“. Was den rumänischen Regisseur offenbar interessiert, ist die restaurative Rekonstruktion des Zenits eines Zeitgeists, den adrett arrangierte Archivaufnahmen transportieren sollen. Ein als spielerische Cinema Verité auf die schwarz-weißen Ausschnitte aus Medienberichten, Amateurbildern und Dokumetar-Schnipseln gekritzeltes Cartoon-Männchen ist der Gipfel eines kreativen Konzepts.

Die Zeichenfigur ist augenscheinlich ein Alter Ego des Filmemachers. Dessen Vintage-Vignetten sind weniger die Chronik eines kollektiven Gefühls oder gar soziologische Strömungen der mit der Ankunft der Beatles in New York im August 1965 beginnenden Collage als eine Dokumentation des eigenen Dabeigewesenseins. Entsprechend arm ist der intellektuelle Gehalt und, was angesichts des übergreifenden Motivs der Beatlemania noch schwerer wiegt: das musikalische Momentum. Weder lassen sich unbekanntere B-Sides der Band entdecken, noch werden deren Klassiker atmosphärisch ausgespielt. 

Wohl auch aus finanziellen Gründen erklingen stattdessen oft Cover Versionen bekannter Hits, die womöglich den bleibenden Einfluss der vor fanatischen Fans gezeigten Pilzköpfe untermauern soll. Doch dass John, George, Paul und Ringo zu den einflussreichsten Musikern aller Zeiten gehören, ist wahrlich keine neue Erkenntnis. Einer solchen kommen die selektiven Szenen am nächsten, wenn sie unbewusst die bourgeoise Beschränkung des Blicks einfängt. Was die romantische Rückschau als universelle Unterhaltungskultur verkauft, ist tatsächlich eine Zeitkapsel mittelständischer Privilegien.

Fazit

„One great thing about summer is not having to be anywhere or do anything in particular, waking up to bright mornings with no schedule“, heißt es in Andrei Ujicăs pittoreskem Potpourri der als Beatlemania betitelten Ära in einem der beiläufigen Kommentare, die den bürgerlichen Blick enthüllen. Die definierende Direktiven der Ära entziehen sich der gefälligen Geschichtsschau ebenso wie ein musikhistorischer Meta-Text oder eine Analyse frenetischen Fandoms. Was bleibt ist ein musisch verbrämtes Monument nostalgischen Narzissmus.

Kritik: Lida Bach

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