{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine Schauspielerin, die arbeitssüchtig ist und eine berufliche Krise durchmacht, nimmt sich ein paar Tage frei und lebt in einem Haus weit weg von der Stadt. Ihre Ängste, Phobien und Obsessionen werden greifbar, verfolgen sie und treiben sie an die Grenzen ihrer eigenen Dunkelheit.

Kritik

Die Eröffnungsszene enthüllt die unangenehmen Regeln der Poesie“, verspricht die Inhaltsbeschreibung des Black Nights Film Festivals, auf dem Pilar Boyles (Alexia) exaltierte Ego-Show Premiere feiert. Eine reichlich hochtrabende Umschreibung für ein in Großaufnahme in die Kamera gehaltenes nacktes Hinterteil. Das gehört ebenfalls der argentinischen Schauspielerin, die nicht nur gemeinsam mit Mariano Asseff erstmals hinter der Kamera stand, sondern auch davor. Selbiges in nahezu jeder Szene des surrealen Symbolstücks, das sie gleich doppelt in den Mittelpunkt stellt. 

Als Schauspielerin, die sich frustriert von den immer gleichen Rollenangeboten auf ein gewagtes Debüt-Filmprojekt einlässt, fungiert Protagonistin Niko überdeutlich als fiktives Alter Ego. Dessen erotomanische Erfahrungen übersetzten Boyles Gedankengänge und Fragen bezüglich ihres Berufsfelds in grotesken Gleichnissen voller Schatten, Schmutz und Sexualisierung. Letzte will mit ihrer fetischistischen Fixierung auf Ekel, Erniedrigung und Exzesse um jeden Preis schocken, belustigen stattdessen jedoch unfreiwillig mit Metaphern und Verweisen, die sich ebenso auf die inhaltlichen und inszenatorischen Schwächen beziehen könnten. 

Das beginnt direkt mit der Anfangsszene: Die in Stakkato-Monologen paraphrasierte Filmkunst ist am Arsch. Das höhlenartige Reich ihres triebhaften Unterbewusstseins betritt Niko, indem sie Trainspotting-mäßig in die Toilette taucht. Was dramaturgisch folgt ist auch ein Griff ins Klo. In dessen Untiefen lauert neben einem aggressiven Abbild Nikos zudringlichen Besuchers Rafa (Ignacio Torres) eine Riesenfliege, die jammert, wie kaputt die Welt ist: “Culture is broken, society is broken, art is broken. It’s all broken“ Nicht zu vergessen dieser Film.

Fazit

Wenn Pilar Boyle in ihrem selbstverfassten Regiedebüt sich nicht bizarren BDSM-Spielen hingibt, reiteriert sie platte Pseudo-Erkenntnisse („The industry is a production system“) und plakative Phrasen, die sich ihre Schauspielerinnen-Spiegelbild stellt: “What are you here for? Whom do you play for? What’s your purpose? For what? For whom do you do it? … What are you looking for? Depth? Transcendence? The art? The artists?“ Die Antwort darauf ist ernüchternd simpel: Aufmerksamkeit. Gerade die verdient das selbstverliebte Spektakel kaum.

Kritik: Lida Bach

Wird geladen...

×