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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Strandurlaub eines Vaters mit seinen zweisprachigen Kindern nimmt eine düstere Wendung, als die Sommerromanze seiner Tochter in die Ermittlungen eines örtlichen Mordfalls verwickelt wird.

Kritik

Als übergreifendes Objekt Olmu Omerzus (Vsechno bude) filmischen Schaffens stehen Familie und Kinder auch im Zentrum seines jüngsten Werks. Dessen Synopsis klingt nach einem Krimi, doch was als bildungsbürgerliches Familiendrama beginnt, entwickelt sich zu einem bizarren Psycho-Horror. Allerdings einem, bei dem irgendwer die Tonspur vertauscht hat. So untermalt pathologischen Kontrollzwang, emotionale Manipulation, instrumentalisierte medizinische Gewalt und perverse Phantasien beschwingte Klänge, die das ganz als Harmonie und Herzlichkeit darstellen. Oder der slowenische Regisseur und Drehbuchautor sieht die auf psychologischem, emotionalem und physischem Missbrauch aufgebaute „Eintracht“ seiner Figuren tatsächlich als wahres Familienglück.

Das ist dann ebenfalls der Horror - nur eine andere Art. Für die spricht der Titel, der die Kinder des kürzlich geschiedenen David (Barry Ward, Salvablemeint. Nach dem Prinzip: diese undankbaren Kinder haben keine Ahnung, was ihre Eltern für sie tun! Das gilt besonders für Davids 17-jährige Tochter Klára (Dexter Franc), die auf mehreren Ebenen Opfer seiner Machtansprüche und Manipulation wird. Als Klára sich im gemeinsamen Urlaub in Denis (Timon Šturbej, Jezeroverliebt und der junge Mann nach einem Mordanschlag auf seinen Vater untertauchen muss, sieht David seine Chance. 

Er schreibt seiner Tochter Textnachrichten, in denen er sich als Denis ausgibt. Die inzestuöse Implikation der romantischen Botschaften ist dabei nur ein Bruchteil deren psychopathischer Problematik. Parallel dazu erlaubt ein Schwächeanfall Kláras ihm, sie im Krankenhaus zu internieren und dort mittels erzwungener Ernährungsumstellung nach seinem Schönheitsideal zu formen. Die Krankenhaus-Haft macht das junge Mädchen umso verwundbarer für die emotionale Indoktrinierung durch den intensiven Nachrichten-Austausch. Dazu alarmiert ihr Krankenhausaufenthalt Davids Ex Laura (Barbora Bobuľová, Portobello). Die ist ein wandelndes chauvinistisches Klischee hilfloser Wankelmütigkeit, das reumütig zurückkehrt. 

Fazit

Was hätten Mary Harron oder Ari Aster aus diesem Stoff gemacht? Zugegebenermaßen vermutlich Filme, die nicht annähernd so creepy und abstoßend sind wie Olmu Omerzus konventionelle Inszenierung. Jene präsentiert psychische Ausbeutung, inzestuöse Eifersucht und massive körperliche Übergriffe nicht nur als legitim, sondern fürsorglich. Keinerlei Ironie oder Ambivalenz bricht die moralisch abgründige Message des in seifenopernhafter TV-Optik gestalteten Szenarios. Jenes entfaltete auf der Leinwand weder Trash-Komik noch Figurendynamik oder Atmosphäre. Nur eine schier endlose Serie an WTF?!-Momenten und die Frage, wer sich so etwas ansehen soll.

Kritik: Lida Bach

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