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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

2018 starb Steffen Meyn beim Sturz aus einem Baumhaus während der Proteste im Hambacher Forst. Der Film kombiniert sein per 360°-Helmkamera gedrehtes Material mit Interviews mit Umweltschützer*innen und fragt, wie weit Aktivismus gehen darf - und muss.

Kritik

Dass das so weit gegangen ist. Dass einer sterben musste.“ Richtig fassen können es die Weggefährten, die Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl und Jens Mühlhoff vor die Kamera holen, immer noch nicht. Aber es ist einer gestorben. Heute erinnert an Steffen Meyn eine Gedenkstätte im Hambacher Forst, gegen dessen Rodung er protestierte und wo er bei der polizeilichen Räumung fatal abstürzte. Sein Tod hinterlässt eine emotionale Leerstelle, die auf der Leinwand schmerzlich spürbar wird. Und Fragen.

Wie kam es dazu, dass ein erfahrener Kletterer wie der junge Aktivist und Journalist aus den Wipfeln, in denen er praktisch zu Hause war, abstürzte? War es nur Unachtsamkeit in einer Stresssituation? Ließ er sich gar fallen? Auf den Videoaufzeichnungen der an seinem Helm befestigten Kamera, die nach seinem Sturz weiter filmte, reden die Beamten vor Ort davon, dass einer von ihnen an einem Seil zog. Ein verantwortungsloses Vorgehen der Polizei vermittelten damals zahlreiche Aussagen.

Doch davon erscheint nichts in der sich auf das von Meyn in den letzten Wochen gefilmte Bildmaterial und die Erinnerungen seiner Mitstreiter:innen beschränkende Doku. Sie stellt Fragen, aber nicht die richtigen. Ist gewaltloser Widerstand möglich? Ist ein utopisches Ziel das Risiko wert? Diese philosophischen Gedankengänge bringen zwar bisweilen hörenswerte Erkenntnisse zu Tage, aber die haben wenig bis nichts mit dem Hergang und der Schuldfrage zu tun. Bei aller Trauer schmeckt das auch nach Kalkül.

Fazit

In einer allzu wörtlichen Auslegung Steffen Meyns titelgebenden Twitter-Account-Namens ist Fabiana Fragales, Kilian Kuhlendahls und Jens Mühlhoffs bei der Berlinale Perspektive Deutsches Kino uraufgeführtes Doku-Debüt nicht Reportage, sondern Requiem. Die darin eingefangene Hilflosigkeit und tiefe Betroffenheit des Freundeskreises schafft bewegende Momente. Der gänzliche Verzicht auf investigative Fragen und Recherchearbeit ist jedoch frustrierend, gerade weil die filmische Verwertung des Materials mehr könnte. Statt Aufklärung überwiegt versuchte Aufarbeitung, die offene Fragen hinterlässt und das vielleicht auch soll.

Kritik: Lida Bach

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