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Voyage of Time taucht ein ins Mysterium unseres Universums und unseres Planeten. Im Original erzählt von Brad Pitt (in der 45-minütigen IMAX-Version Voyage of Time: The IMAX Experience) und Cate Blanchett (in der 90 Minuten langen 35mm-Variante Voyage of Time: Life's Journey) nimmt die Dokumentation den Zuschauer mit auf eine Reise durch die Zeit, die mit der Geburt unseres Sternensystems beginnt und mit dem Zusammenbruch des Universums endet. Dazwischen feiert der Film Voyage of Time, der weder Wissenschaft noch Spiritualität ausschließt, die Schönheit des riesigen Kosmos und des im Gegensatz dazu winzigen Systems des Lebens und Sterbens auf der Erde.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wer Terrence Malicks Wunderwerk The Tree of Life einmal gesehen hat, wird gewisse Szenen aus dem Film vermutlich nie wieder vergessen haben. Neben den faszinierenden Themen und der alles überstrahlenden Hingabe, mit der der Regisseur sein Werk in einer meisterhaften Bildgewalt inszenierte, dürfte es vor allem die ebenso berüchtigte wie umstrittene „Schöpfungssequenz“ sein, die sich beim Betrachter nachhaltig einbrennt. Zusammen mit der Special-Effects-Legende Douglas Trumbull, der an Filmen wie 2001: A Space Odyssey und Blade Runner beteiligt war und den Malick extra für The Tree of Life aus dem Ruhestand zurückgeholt hatte, schuf der Regisseur eine betörende, hypnotische Symphonie von Bildern und Tönen. In dieser führt Malick bis an den Ursprung des Universums zurück und zeigt die Entstehungsgeschichte der Erde und der ersten Lebensformen mit einer gewagten Mischung aus wissenschaftlichen Ansichten sowie religiösen Zitaten, bei der sich Auszüge aus dem Buch Hiob neben computeranimierten Dinosauriern einfinden.

Was manche als größenwahnsinnigen Fremdkörper innerhalb der eigentlichen Handlung abstempelten, gerät in Malicks Dokumentation Voyage of Time: Life’s Journey, die der Regisseur erstmals bereits in den 70er Jahren realisieren wollte, zum Hauptthema des Films. Auch wenn der überaus zurückgezogen lebende, öffentlichkeitsscheue Regisseur im Verlauf seiner Jahrzehnte umfassenden Karriere bis zur Veröffentlichung von The Tree of Life im Jahr 2011 nur eine Handvoll Filme drehte, könnte man Malick seitdem fast schon als Workaholic bezeichnen. Mit To the Wonder, Knight of Cups und Song to Song hat er von 2011 bis 2017 drei weitere Spielfilme gedreht, die allesamt von einem radikalen Stil geprägt waren, der überwiegend nur noch glühende Verehrer des Ausnahmeregisseurs erreichten.

Seine Dokumentation Voyage of Time: Life’s Journey, die vermutlich irgendwann dazwischen in zwei verschiedenen Fassungen fertiggestellt wurde, markiert in der längeren, 90-minütigen Version allerdings noch einmal so etwas wie die verdichtete Essenz der Schlüsselmotive aus Malicks Schaffen und gleichzeitig eine ausgiebige Erweiterung der „Schöpfungssequenz“. Bis auf das nachträglich eingefügte, eher überflüssige Voice-over von Cate Blanchett (Blue Jasmine), deren kurze Stimmeinsätze in gewohnt sinnsuchender Manier an eine Mutter gerichtet sind, die als Mutter Erde aufgefasst werden darf, lässt der Regisseur ausschließlich die Bilder für sich sprechen.Es sind erneut Bilder, wie man sie womöglich noch nie gesehen hat. Ein weiteres Mal hat sich Malick Unterstützung von Trumbull und zusätzlich Dan Glass geholt, der an den Special-Effects der Matrix-Trilogie beteiligt war, um Impressionen zu kreieren, in denen das künstlich Erschaffene auf verblüffende, nahezu untrennbare Weise mit dem Realen verschmilzt.

Wie ein leidenschaftliches, neugieriges Kind gibt sich der Regisseur hierbei dem Wunder des Lebens hin, das er einerseits retrospektiv aus der endlosen Schwärze des Nichts entstehen lässt und andererseits auch in der Gegenwart ergründet, wo die Kamera an Obdachlosen vorbei durch Armenviertel führt und spät im Film über das pulsierende Lichtermeer einer Großstadt schwebt. An den gewaltigen Kontrasten zwischen der weitläufigen Kargheit sowie bedächtigen Ruhe aus grauer Vorzeit und dem zivilisierten Treiben der Neuzeit ist Malick ebenso interessiert wie an kleinen Details, an denen er im Gegensatz zu den zahlreichen Totalen immer wieder verweilt. Wie ein Magier, hinter dessen Tricks man als Zuschauer nie kommt, inszeniert er sein Werk als sinnliche Abfolge audiovisueller Kunststücke, auf die sich Malick-Skeptiker aufgrund der schwelgerischen Natur vermutlich erneut nur schwer über die gesamte Laufzeit einlassen können.

Fazit

Reduziert auf die pure Kraft der Bilder und Töne, ohne irgendeine Form von Handlungsstruktur, Dialoge oder gezielt vor der Kamera eingesetzte Schauspieler, ist "Voyage of Time: Life’s Journey" eine majestätisch zelebrierte, mit sinnlicher Hingabe vollführte Huldigung und zugleich Erkundung des Lebens und der Schöpfung, die ihren eigenen Schöpfer wiederum weiterhin als einen der größten Poeten des Kinos ausweist, der in Bildern träumt, in Tönen denkt und mit der Zusammenführung von beiden Elementen unvergleichliche Leinwand-Gedichte zaubert.

Kritik: Patrick Reinbott

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