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Quelle: themoviedb.org
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  • 96 Min Family
  • Regie
  • Drehbuch
  • Cast

Inhalt

Das einsame Leben einer jungen Schweißerin ändert sich, als sie sich um ihre Halbschwester kümmern muss. Dadurch wird sie gezwungen, sich einem Kindheitstrauma zu stellen und sich zwischen persönlichen Träumen und neu gefundenen Familienbanden zu entscheiden.

Kritik

“Wir haben nicht gelernt, Mutter und Tochter zu sein.”, sagt die junge Protagonistin Anastasiya Miroshnichenkos harschen Familienporträts in einem der raren Momente emotionaler Öffnung. Der Satz offenbart nicht nur das belastete Verhältnis zwischen Katya und ihrer Mutter, sondern ihre Tendenz sich eine Mitschuld daran zu geben. Nach dem Tod Katyas Vaters begann die Mutter zu trinken. Die damals 16-jährige Katya landete im Heim. Fünf Jahre später hat sie ihre Mutter gefunden und sieht an ihrer Halbschwester Amina, wie ihr eigenes Trauma sich zu wiederholen droht. 

Ohne Hintergrundkommentar, Informationstext und erklärende Interviews vermittelt die Regisseurin die komplizierte Konstellation in der Familie am prekären Rand der Arbeiterschicht. Um die Beziehung zu ihre Mutter wiederherzustellen und für ihre Halbschwester Amina da zu sein, zieht Katya zu ihnen nach Brest. Dort wartet die harsche Erkenntnis, dass sich nichts gebessert hat. Ihre Mutter ist weiterhin alkoholabhängig und lässt sie oft für ganze Tage mit Amina allein. Ohne menschliche Unterstützung und materielle Mittel sucht Katya Hilfe beim Sozialamt. Doch das hat nur moralistische Vorurteilen über Suchtverhalten. 

In zwei Punkten hat die spürbar gleichgültige Sozialarbeiterin allerdings recht: Katyas Chancen auf das Sorgerecht für Amina sind verschwindend gering, genauso wie die Chancen, dass ihre Mutter zu verändern. In unsentimentalen Aufnahmen konfrontiert Miroshnichenko das Publikum mit der herben Realität ihrer zentralen Figur. In deren Mimik und Gestik ließt die Kamera in feinen Regungen die Emotionen, die Katya in sich verschließt. Ihre Charakterstärke, Widerstandskraft und Fähigkeit zu einer Liebe und Fürsorge, die sie selbst nie erfahren hat, sind der Hoffnungsschimmer am diesigen Horizont des tristen Szenarios. 

Fazit

Der Titel Anastasiya Miroshnichenkos preisgekrönter Doku spiegelt deren thematische Vielschichtigkeit. Das Schweißer-Motiv, angelehnt an die Profession und Passion der Protagonistin, verweist auf deren schmerzliche Bande zur Vergangenheit, vergebliche Versuche, ein kaputtes Familiengefüge zu reparieren, aber auch neu gewachsene Schwesternliebe. Mit seiner Mischung aus Resilienz, Wut und Zuneigung antizipiert das Eröffnungsstatement, das den Widerstandsgeist und die Stärke Belarus unabhängiger Filmszenen würdigt, die zentralen Motive der rauen Charakterskizze.

Kritik: Lida Bach

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