4.8

MB-Kritik

White Men Can't Jump 2023

Comedy, Drama, Sport

4.8

Sinqua Walls
Jack Harlow
Lance Reddick
Teyana Taylor
Laura Harrier
Myles Bullock
Vince Staples
Zak Steiner
J. Alphonse Nicholson
Aiden Shute
Bentley Green
Andrew Schulz
James Earl
Stan Verrett
Blake Griffin
Taylor Rooks

Inhalt

In diesem modernen Remix des Kultfilms verbündet sich Jeremy, ein ehemaliger Star, dessen Verletzungen seine Karriere einbremsten, widerwillig mit Kamal, einem einst vielversprechenden Spieler, der seine Karriere selbst zerstörte. Die zwei scheinbar konträren Street-Basketballer haben mit dürftigen Beziehungen, finanziellem Druck und internen Konflikten zu kämpfen, während sie einen letzten Versuch wagen, sich ihre Träume zu erfüllen.

Kritik

White Men Can´t Jump ist das Remake des 1992er-Kultstreifens Weiße Jungs bringen´s nicht, im Original mit Wesley Snipes (Demolition Man, Blade, Dolemite is my Name) und Woody Harrelson (Triangle of Sadness, Zombieland, Natural Born Killers) in den Hauptrollen. Diese wurden durch Sinqua Walls (The Blackening, Nanny)  und Jack Harlow ersetzt, letzterer ist bisher als Musiker in Erscheinung getreten und ist nun in seiner ersten Rolle als Schauspieler zu sehen. Die Geschichte des Originals wird hier in einer abgewandelten Variante gezeigt und auf den aktuellen Zeitgeist poliert. Da, wo 1992 ein weißer Basketballer auf dem Streetball Court für Erstaunen gesorgt hat, ist dies heute kaum noch beachtenswert und somit müssen natürlich andere Eigentümlichkeiten her, um die Ungleichheiten unserer beiden Protagonisten zu zeichnen.

Somit finden wir in Jeremy einen hippen Kombucha trinkenden Sandalenträger mit Basketball Vergangenheit und in Kamal einen Ex-Anwärter auf eine beachtliche Basketball Karriere. Beide vom Schicksal gebeutelt, aber irgendwie auch nicht wirklich mit dem Struggle konfrontiert, den Snipes und Harrelson damals versucht haben hinter sich zu lassen. Genau an dieser Stelle entwickelt das Skript seinen vermutlich größten Fehler. Es gibt keine Fallhöhe.

Während wir es im 92er-Film mit echten Menschen und echten Existenzproblemen zu tun hatten, verkommt das Remake höchstens zu einem lauwarmen Aufguss dergleichen. Hierzu sind die Charaktere zu privilegiert und auch die Szenerie schlichtweg zu glatt gebügelt. Auf eine tiefere Charakterzeichnung verzichtet man, dafür bekommt man mehr Comedy und einen völlig hirnrissigen Plot, der sich unter anderem mit Stammzellen beschäftigt. Zwar gibt es im Verlauf des Films auch tragische Momente, da es aber an emotionaler Tiefe mangelt, fallen diese nicht sonderlich ins Gewicht.

Positiv ist die Chemie unter den beiden Hauptdarstellern. Allen voran Jack Harlow kann in einigen Momenten sein Comedy-Talent unter Beweis stellen und sorgt mit Sicherheit für den ein oder anderen Lacher. In einem Film, der sich eigentlich um Basketball dreht, kommen erstaunlich wenige gute Sequenzen zustande. Da hat das Original deutlich mehr Pluspunkte zu verbuchen. Insgesamt bleibt zu sagen, dass Fans des alten Films wahrscheinlich enttäuscht sein werden, während der Film bei einem jüngeren Zielpublikum durchaus funktionieren könnte. Erwähnenswert ist auch Lance Reddick (John Wick, Resident Evil, Angel Has Fallen) der hier in einer seiner letzten Rollen zu sehen ist.

Fazit

"White Men Can´t Jump" wird dem Original in keiner Weise gerecht und verkommt zu einer flachen Comedy Nummer, die dennoch zu unterhalten weiß. Drama und Tiefe weicht Comedy und seichter Unterhaltung. Man könnte sich die Frage stellen, ob es ein Remake zu einem Film benötigt, der in seiner Themenvielfalt so zeitlos ist, dass er nach 31 Jahren noch immer hervorragend funktioniert. Da wir aber in Zeiten von Remakes, Reimaginations und ähnlichem leben, verzichten wir mal darauf.

Autor: Mike Kaminski
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