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Die Mutantenproblematik gewinnt Überhand

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eine Fortsetzung zu inszenieren, die ein bereits überdurchschnittlich gut gelungenes Original übertrifft beziehungsweise zumindest dessen Qualität aufrecht erhält, ist vor allem im Innovationsniemandsland von Hollywood nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Dies gilt vor allem deshalb, weil im Normallfall jedes erdenkliche Risiko vermieden und jede erfolgsversprechende Komponente des Vorgängers kopiert wird, um das Publikum möglichst gefahrlos zu einem neuen Kinobesuch zu bewegen. Trotzdem hat Bryan Singer, der mit „X-Men“ im Jahr 2000 die Latte für Superhelden-Comic-Adaptionen auf ein ansprechend hohes Niveau gehievt hat, 2003 bewiesen, dass auch ein Sequel mehr sein kann, als bloß eine in allen Belangen übersteigerte schneller-höher-weiter Version des Originals. Budgetär (110 Millionen Dollar gegenüber 75 Millionen Dollar) und Laufzeitmäßig (134 Minuten statt 104 Minuten) etwas umfangreicher ausgestattet, bleibt die grundsätzliche Tonart von „X-Men 2“ unverändert, ohne den Erstling jedoch lediglich zu kopieren. Mehr als 400 Millionen Dollar weltweites Einspielergebnis gab den Machern Recht und ebnete den Weg für einen Dritten direkten Ableger, ein Wolverine Spin-Off und ein Prequel.

Die Handlung von „X-Men 2“ setzt wenige Monate nach dem Vorgänger ein und führt die Geschichte somit nahtlos fort. Das (bereits in „X-Men“ anbahnende) Misstrauen zwischen Mensch und Mutant hat sich in den Augen der Massen innerhalb weniger Jahre zu einem ausgewachsenen Mutantenproblem entwickelt. Im selben Maße in dem die Zahl der betroffenen Jugendlichen ansteigt, nehmen auch Angst, Ablehnung und Hass der Bevölkerung zu. Just an der Kippe zu einem offenen Schlagabtausch, wird der Präsident der Vereinigten Staaten von einem Mutanten namens Kurt Wagner alias Nightcrawler (Alan Cumming aus „Eyes Wide Shut“) attackiert. Im Zuge dessen erhält der zwielichtige Militärforscher William Stryker (Brian Cox aus „The Long Kiss Goodnight“) die Erlaubnis die Schule für Hochbegabte von Charles Xavier (Patrick Stewart) zu räumen und die darin befindlichen Mutanten festzunehmen. Wie Stryker von der Existenz und der Lage der Schule erfahren hat, welche Rollen dabei Strykers Sohn, Magneto (Ian McKellen), Wolverine (Hugh Jackman) und Charles Xavier spielen und welches Ziel der Forscher verfolgt, kristallisiert sich erst Schritt für Schritt im Handlungsverlauf heraus.

Ähnlich wie bereits in „X-Men“, ist anhand dieser kurzen Inhaltsangabe bereits leicht zu erkennen, dass der Schwerpunkt der Macher auf eine comicgerecht strukturierte und stringent verlaufende Handlung gelegt wird – nicht unähnlich den Panelen eines Comics. Für Fans des Genres eine Freude und Offenbarung, für Freunde der gepflegten kulturell anspruchsvollen Unterhaltung eventuell ein Grund „X-Men 2“, ebenso wie andere Comicadaptionen, mit dem Vorwurf einer vorhersehbaren und einfallslosen Handlung zu konfrontieren. Diese Kritik kann im Falle von „X-Men 2“ jedoch nicht geltend gemacht werden, da trotz der phantastischen Note im Sequel, mehr noch als im direkten Vorgänger, die Konzentration nicht ausschließlich auf aufmerksamkeitsheischende Special Effects sondern auf eine nachvollziehbare Figurenentwicklung, eine möglichst realitätsnahe Umsetzung und den Hinweis auf durchaus aktuelle Missstände wie Rassismus, Anfeindung von Minderheiten und Intoleranz gelegt wird. Dies alles verpackt in ein schön anzusehendes Effektgewitter mit toller Soundkulisse und angenehm ruhigen Kameraeinstellungen, macht den Film zur perfekten Abendunterhaltung.

Das Personal der Fortsetzung rund um die Hauptakteure Magneto, Mystique, Wolverine, Cyclops und Storm, ist grundsätzlich gleich geblieben, wobei einige höchste interessante neue Charaktere wie Nightcrawler, Pyro und natürlich William Stryker – in der Comicvorlage ein christlicher Fundamentalist, der seinen Lebenssinn in der Ausrottung aller Mutanten sieht – den Weg auf die große Leinwand gefunden haben. Stan Lee hatte ungewöhnlicher Weise keinen Gastauftritt in „X-Men 2“.

Die Mutantenkräfte der verschiedenen Superhelden sind noch ausgereifter als im Erstling und fügen sich perfekt in den Filmverlauf ein. Von Magnetos Quecksilberbefreiung über Pyros Wutanfall, bis zu Collossus Rettungsaktion – die Ausarbeitung ist gelungen umgesetzt und an den jeweiligen Charakter angepasst.

Durch die etwas längere Laufzeit haben sowohl Story und Setting mehr Zeit sich zu entfalten als auch die Charaktere mehr Raum um an Tiefe zu gewinnen – dies gilt vor allem für Zuschauer, die mit der Comicvorlage weniger gut vertraut sind und durch die rasche Figureneinführung in Teil Eins etwas enttäuscht wurden. Außerdem bietet diese Laufzeitverlängerung den Machern natürlich auch die Möglichkeit, ihre überragende Effektarbeit möglichst umfangreich zu präsentieren und damit eine sensationelle Atmosphäre zu schaffen.

Fazit

„X-Men 2“ ist in allen wichtigen Punkten, seien es Figurenentwicklung, Effekte oder Handlungsaufbau, noch eine Spur hochwertiger, spannender und interessanter als der direkte Vorgänger. Die gute Grundgeschichte paart sich mit tollen Charakteren, super Actionszenen und einer einzigartigen Vorlagentreue und ist somit weit entfernt von stupiden (Hollywood-)Produktionen, die ausschließlich Action in den Vordergrund stellen.

Kritik: Christoph Uitz

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