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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Die indigene Häuptlingin Juma Xipaia kämpft trotz Mordversuchen für den Schutz ihres Stammesgebiets. Ihr Kampf verschärft sich, als sie erfährt, dass sie schwanger ist. Ihr Ehemann, der Ranger der Spezialeinheit Hugo Loss, steht ihr zur Seite.

Kritik

Eine Demonstration gegen Landraub, kolonialistische Gewalt und Umweltzerstörung vor dem Kongressgebäude. Polizisten in Kampfausrüstung, die mit Kugeln und Tränengas in die Menge schießen. Eine junge Anführerin, die inmitten von Schussgeräuschen und Rauch den Verwundeten beisteht. Richard Ladkanis dokumentarisches Porträt der indigenen Freiheitskämpferin Juma Xipaia, Anführerin des Amazonas-Volkes der Xipaya, beginnt mit Szenen wie aus einem Thriller. Obwohl die dramatische Unmittelbarkeit der Eröffnungsszene unerreicht bleibt, gleicht die in Hochglanz-Optik inszenierte Geschichte des unerschrockenen Kampfs der Titelheldin bereits jetzt mehr der unvermeidlichen Hollywood-Verfilmung als der wahren Begebenheit. 

Der Kampf gegen illegale Bergbauunternehmen und die Abholzung in ihrer Heimatregion im brasilianischen Regenwald geht für Juma Xipaia und ihr Volk buchstäblich um Leben und Tod. Quecksilber und andere Schwermetalle, die während des unter Bolsonaro ausgebrochenen Goldrauschs in den Amazonas gespült werden, vergiften das Trinkwasser der Menschen in der Xingu Region. Eine straffe Montage zeigt die industrielle und kriminelle Gewalt gegen die Xipaya, die unter der korrupten Regierung einen erschütternden Höhepunkt erreicht. Selbst ein halbes Dutzend Mordanschläge können Yanuni, wie Xipaia genannt wird, nicht abschrecken. 

Mit traditioneller Gesichtsbemalung, Federkopfschmuck und kraftvoller Stimme ist die Protagonistin eine eindrucksvolle Gestalt, deren kluge Worte ebenso beeindruckend sind wie ihre Entschlossenheit. Ladkani zeigt ihren lebensbedrohlichen Einsatz über einen Zeitraum von 15 Jahren, beginnend mit Archivaufnahmen von 2009, die Yunani als Teenager vorstellen. Bilder und Emotionen sprechen hier mehr als Kommentierung und Kontext. Inhaltliche Kondensierung, actiongeladene Kameraaufnahmen militärischer Gegenschläge und illegaler Rodung und hohes Erzähl-Tempo schaffen eine cineastische Aura und Optik. Dramatische Steigerung und persönliche Momente liefern dazu das emotionale Gegengewicht. Das Happy End bleibt jedoch fragil. 

Fazit

Klassische Stilmittel von Drama und Action-Kino stellt Richard Ladkani in den Dienst einer ökologischen und humanitären Botschaft von ungebrochener Dringlichkeit. Politische Proteste und riskante Operationen gegen Umweltkriminalität, unterbrochen von flüchtigen Augenblicken zwischenmenschlicher Nähe verbinden sich in scharfgestochenen Szenen zu geschliffenem Doku-Dramatik. In jener ästhetischen Stilisierung liegt jedoch eine eigene Problematik, wie auch in der Aufbereitung des Leids und Widerstandskampfes als filmische Unterhaltung. Obzwar sich der Regisseur scheinbar auf Seiten der Protagonistin steht, bedient seine Inszenierung die weiße imperialistische Konsummentalität, die sie kritisiert. 

Kritik: Lida Bach

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