Pedro Almodóvar wird 75: Ein Blick auf 10 der bedeutendsten Filme des spanischen Regisseurs

von Sebastian Stumbek

Er ist einer der erfolgreichsten und wichtigsten Regisseure Europas, der das Kino seit rund 45 Jahren prägt. Seine Filme erzählen oft bizarre Geschichten, die eindrucksvoll mit Tragik und Humor jonglieren und das Publikum regelmäßig begeistern und polarisieren. Und die gern exzentrische Frauenfiguren in den Fokus rücken, die ihre Sehnsüchte ohne jede Diskretion einfach ausleben. Mit seinem einzigartigen Blick auf das Leben schafft es Pedro Almodóvar immer wieder eindrucksvoll seine Zuschauer zu berühren.

Am 25. September wird der in Spanien geborene Filmemacher stolze 75 Jahre alt. Zu diesem Anlass möchten wir an dieser Stelle einen Blick auf 10 seiner bedeutendsten Filme werfen, die jeder Filmbegeisterte aus seiner Vita kennen sollte. Filme, die in seiner Karriere besonders Spuren hinterlassen haben und die Kreativität Almodóvars hervorragend unterstreichen (chronologisch sortiert). Zum anstehenden Geburtstag des Regisseurs veröffentlicht Arthaus mit Best of Pedro Almodóvar zudem auch gleich die passende Box in unserem Heimkino (als DVD oder Blu-Ray), die 10 seiner Highlights auf insgesamt 10 Discs umfasst. Auf Moviebreak könnt ihr aktuell eine davon gewinnen.

10: Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs

Der Film, der Almodóvar zum Durchbruch verhalf und auf internationaler Bühne bekannt machte. Die schrille Tragikomödie gewann zahlreiche Preise und wurde sowohl für den Oscar als auch für den Golden Globe nominiert. Carmen Maura und Antonio Banderas brillieren unter anderem im insgesamt ohnehin schon gut aufgelegten Cast.

9: High Heels

Eine junge Frau, die den früheren Liebhaber ihrer Mutter geheiratet hat, versucht sich aus der Hass-Liebe zu dieser Mutter zu lösen. Pedro Almodóvars ironisches Melodram um Liebe, Mord und verspätete Mutterliebe ist eine Hommage an die Weiblichkeit und ihre diversen Spielarten, die ihre beiden Hauptdarstellerinnen Victoria Abril und Marisa Paredes in ausgeklügelten Dekors in Szene setzt.

8: Live Flesh -Mit Haut und Haar

Basierend auf dem Kriminalroman von Ruth Rendell schafft der Regisseur hier durch einen verspielten Genre-Mix sein ganz eigenes "Almodrama". Weniger schrill als seine Filme zuvor verstrickt sich hierbei die Geschichte von fünf Menschen auf sehr unterhaltsame und auch überraschende Weise. Almodóvar lässt damit deutlich erkennen, dass er künstlerisch zunehmend gereift ist.

7: Alles über meine Mutter

Ein Drama, dem es gelingt, einen Bogen zwischen Krankheit, Liebe und Tod zu spannen, ohne dabei schwer zu wirken. Auch ein großer internationaler Erfolg der früheren Jahre von Almodóvars Karriere. Den Oscar und auch Golden Globe nahm das Werk als Bester fremdsprachiger Film ebenfalls gleich mit nach Hause.

6: Sprich mit ihr -Hable con ella

Almodóvar erzählt die Geschichte von zwei verhinderten Lieben und scheut dabei nicht die Auseinandersetzung mit brisanten moralischen Themen. Wie bei dem spanischen Regisseur üblich, stehen auf den ersten Blick auch hier die Frauen im Mittelpunkt der Handlung. Und dennoch ist es eine Männerfreundschaft, die daraus entspringt und in den Fokus rückt. Almodóvar erhält für seinen eigenwilligen Film nicht nur seine erste Oscar-Nominierung als Bester Regisseur, sondern darf auch seinen ersten Goldjungen für das Beste Drehbuch mit nach Hause nehmen.

5: La Mala educación - Schlechte Erziehung

Almodóvars queeres Drama über Liebe im Kindesalter, katholische Priester und sexuellen Missbrauch eröffnete 2004 als erster spanischer Film überhaupt die internationalen Filmfestspiele von Cannes. Auch hier zeigen sich diverse Bezüge zum Leben des Regisseurs selbst, der selbst Schüler einer Klosterschule war und dabei seinen Glauben an Gott verloren hat, wie er viele Jahre später erzählte. Den noch jungen Gael García Bernal darf man hier in einer starken Rolle bewundern.

4: Volver - Zurückkehren

Die erste Oscar-Nominierung für Almodóvars Muse Penélope Cruz, die eine der besten Leistungen ihrer Karriere abliefert. Doch auch so ist Volver ein großartiger Film, dessen Drehbuch Almodóvar selbst schrieb. Er griff inhaltlich auf die heitere Stimmung seiner früheren Werke zurück und spinnt gleichzeitig auch diese Geschichte um das ihn immer wieder umtreibende Thema der Mütter und Frauen. Auch hier auf sehr persönliche Weise.

3: Die Haut in der ich wohne

Antonio Banderas spielt einen plastischen Chirurgen, der eine junge Frau in seiner luxuriösen Villa als Patientin gefangen hält. Die Haut in der ich wohne ist ein Film, den man möglichst ohne Vorwissen anschauen sollte, damit dieser seine volle Wirkung entfachen kann. Und die bleibt gewiss nicht aus und geht "unter die Haut". Eins der wohl düstersten Werke des Regisseurs.

2: Leid und Herrlichkeit

Almodóvar lässt immer viele Elemente aus seinem Leben und seinen Erfahrungen in seine Filme einfließen, doch kein anderer Film wirkt so persönlich und autobiografisch wie dieser. Ein packendes Drama über die Karriere eines erfolgsverwöhnten Regisseurs, die von einem Tag auf den anderen endet und eine Reise in die Vergangenheit seines exzessiven, leidenschaftlichen Lebens lostritt. Dafür gab es gleich zwei Oscar-Nominierungen (Banderas als Bester Schauspieler und Bester fremdsprachiger Film).

1: Parallele Mütter

In Parallele Mütter geht es auf Spurensuche innerhalb der Familiengeschichte sowie der ganz persönlichen Wahrheit. Obwohl die Geschichte im Laufe der Zeit viele Abzweigungen nimmt, geht es hauptsächlich um zwei Mütter, die sich nach einer Entbindung am selben Tag unerwartet näher kommen. Ein komplexes und auch nuanciertes Drama, das Vergangenes mit dem Gegenwärtigen geschickt verbindet. Für Penélope Cruz als Hauptdarstellerin und für die Musik von Alberto Iglesias gab es mit zwei Oscar-Nominierungen wieder reichlich Anerkennung.

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