In den 1990ern boomte das deutsche Komödienkino. Einer der ersten Auslöser war Sönke Wortmann Filmdebüt, über eine Gruppe von Jungdarstellern (u.a. Jürgen Vogel), die versuchen an einer Schauspielschule aufgenommen zu werden. Bis heute Kult: Armin Rhode als Ulf, Kosename: Bierchen.

Der Überraschungshit von 2011 porträtiert eine türkische Immigranntenfamilie und dies mit so viel Herz, aber auch der komödiantischen Freude am Scheitern, dass man Regisseurin Yasemin Samdereli für ihren Film nur beglückwünschen kann.

Nach dem die TV-Serie durchaus mit Ermüdungserscheinungen zu kämpfen hatte, zeigte sich der Alptraumchef in seinem Kinofilm so erstklassig wie nie zuvor. Der durch Crowdfunding mitfinanzierte Film ist eine durchgängige Lachparade, getragen von grandiosen Sprüchen und herrlicher Situationskomik.

Drama-Experte Fatih Akin versuchte sich an einer Komödie und ja, es ging gut. Sein Soul Kitchen ist ein durchweg vitaler Spaß, der, wie der Titellverspricht, auch wirklich Soul hat. Gerne mehr davon Herr Akin.

Zusammengesetzt aus diversen Versatzstücken von anderen Filmen erwies sich die Geschichte zweier Todgeweihter auf ihrem letzten Trip zum Meer als großer Kinohit. Gut so. Denn so gewitzt, temporeich und dynamisch war das deutsche Massenkino lange nicht mehr.

Mit Victoria sorgte Regisseur Sebastian Schipper für Furore, doch nichts geht über seinen Debütfilm, in dem drei Freunde durchs nächtliche Hamburg stromern und dabei einige, teils absurde, Abenteuer überstehen. Das ist herrlich lakonisch, charmant, amüsant und bietet ein dazu Tischfußballturnier, welches spannender ist, als so manche Fußball-WM.

Heinz Rühmann  als Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer, der als Junge nie in den Genuss kam eine normale Schulzeit zu verbringen und sich deshalb inkognito als Schüler in ein Gymnasium einschleust, ist ein wirklich unsterblicher Klassiker. Auch nach über 70 Jahren ist die Komödie noch so spritzig wie am ersten Tag.

Kein anderer deutscher Film besitzt solch eine Zitatdichte. Gepaart mit dem schnoddrigen Flair des Ruhrpotts, den meist verplanten Figuren und einer markanten Verlierer/Gangster-Story ist Bang Boom Bang verdient einer der Spitzenreiter des  komödiantischen, deutschen Kinos.

Dieser Low-Budget-Film lockt den Blockwart in uns heraus nur um diesen mit den grotesken bis bestürzenden Ausmaßen von Mux' Aktionen eine ins Gesicht zu pfeffern. Eine filmische Sezierung und Demontage des Wunsches nach Ordnung sowie Perfektion und ganz nebenbei unglaublich witzig.

Der Gott derKomik heißt Loriot und dieser schenkte uns gleich zwei Meisterwerke. Wir haben uns für seinen ersten Film entschieden. Ödipussi ist auch nach Jahrenimmer noch eine wahre Fundgrube für perfekt initiierten wie pointerten Witz. Immer noch eine Sensation.