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AlexTickman

Kritik von AlexTickman

Gesehen: Januar, 2016

Diese Kritik enthält Spoiler.

War ich noch voll des Lobes, ob des ersten Teils, ob der genialen Darstellung der Verstumpfung durch eine krankhafte Sexualität wird mir in diesem Teil doch klar, dass es von Trier um etwas komplett anderes gegangen sein muss. Vielleicht gibt es auch irgendwelche Verbindungen zu "Antichrist", wurde doch eine Szene mit gleicher Musik untermalt und zeigt auch den kleinen Jungen, der am Anfang von Antichrist springt.

Klar, oberflächlich betrachtet ist es ein 326 minütiges Epos über eine traurige Persönlichkeit, die versucht in körperlicher Befriedigung das zu finden, was ihr hilft sie selbst zu werden. Andererseits ist es ein viel tieferer Konflikt, den wir hier vorgeführt bekommen, den zwischen Mann und Frau. Wie die Figur des Seligman trefflich bemerkt wäre die ganze Geschichte mit einem Mann in der Hauptrolle vermutlich viel weniger schockierend oder gar Normalität. Vielleicht soll es bloß ein Aufschrei sein, dass in unserer Welt immer noch keine wirkliche Gleichberechtigung herrscht. Auch wenn mir teilweise die Wahl der Mittel zu dieser Botschaft nicht gefallen haben, es leuchtet ein, Männer sind Schweine.

Vielleicht sollte man demnächst noch als Packungsbeilage den Warnhinweis legen, dass "von-Trier"-Filme akuten Menschenhass auslösen können, also bei mir ist das jedenfalls so.

Dennoch auf seine Weise ist das ein echtes Meisterwerk.

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