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Ansori

Kritik von Ansori

Gesehen: Januar, 2014

Diese Kritik enthält Spoiler.

ACHTUNG, DIESE KRITIK GIBT DIE KOMPLETTE HANDLUNG WIEDER.

Jumper ist einer jener Filme, mit denen mich eine Art Hass-Liebe verbindet- so spannend und toll finde ich die Idee und so enttäuschend ihre Umsetzung. Dabei bebildern die ersten Minuten (die ersten Sprünge, allen voran der Besuch im Tresorraum einer Bank) in etwa das, was ich auch tun würde, wenn ich a) entsprechende Fähigkeitenhätte und b) männlich wäre  ... Leider folgt darauf schon das erste, moralinsaure Manko:

David hat zwar alles (Geld, Mädels,alle Wunder dieser Welt in seiner Reichweite) aber natürlich ist er – so ganz ohne Partnerin und Familie - einsam und verloren. Aber gut, geschenkt. Ist ja hinlänglich bekannt, dass das amerikanische Mainstreamkino dem Menschen offenbar nur im kirchlich abgesegneten Doppelpack wahres Glück zugesteht.

David darf also irgendwelche Schönheiten abschleppen, gut aussehen und eine schicke Wohnung voller noch schickerer Möbel, Technikgedöns und Sportgerät haben, sich wirklich daran erfreuen darf er aber nicht. Um das zu unterstreichen, hetzt ihm das Drehbuch auch ziemlich unvermittelt einen sogenannten Paladin auf den Hals, gespielt von einem wirklich, wirklich schlecht blondierten Samuel L. Jackson. Der will ihn offenbar töten, weil … äh, ein Paladin das eben so macht. Von da an nimmt das Unheil der Film seinen Lauf in Richtung kompletter Sinn- und Bedeutungslosigkeit.

Was man als Zuschauer nach etwa 30 Minuten versteht: Es gibt Jumper (also zumindest einen) und es gibt Paladine. Jumper können jumpen und Paladine wollen Jumper töten. Warum das jetzt jeweils so und nicht anders ist, wird nicht erklärt (und nein, diese zwei hanebüchenen Sätze von wegen „Nur Gott darfalles können“ sind KEINE befriedigende Erklärung. Echt nicht.) Jedenfalls haben die Paladine eine Technik entwickelt, mit der sie den Jumpern hinterher springen können, was sie irgendwie selbst zu Jumpern macht. Also jumpen alle munter durch alle möglichen Szenerien, David dank seiner nie näher erklärten Fähigkeiten, die Paladine dank ihrer nie näher beleuchteten Technik und alle miteinander aus nie näher beleuchteten Gründen.

Dann taucht noch ein zweiter Jumper auf, der es sich wiederum zur Aufgabe gemacht hat, die Paladine zu töten. Daraufhin wird noch mehr durch die Gegend gesprungen. Es rummst und knallt auch ordentlich und Rachel Bilson, das obligatorische Love Interest des Hauptdarstellers, darf zuerst große Augen machen und anschließend ein paar Sätze über Ehrlichkeit in Beziehungen oder etwas ähnlich Gehaltvolles sagen. Ein paar Filmminuten ( gefühlte drei ) befindet sie sich in Gewalt der Paladine und schon hat David sie gerettet und die Paladine besiegt. Wie genau,hab ich schon wieder vergessen, war aber auch nicht wirklich wichtig. Zwischendurch taucht Davids verschollene Mutter auf und es stellt sich heraus, dass sie zu den Paladinen gehört und David zu seinem eigenen Schutz verlassen hat, als dieser noch ein Kind war - womit sich die Frage ob Jumpen erblich ist und ob das Drehbuch nicht doch irgendwann noch Sinn ergibt, auch erledigt hätte.

Am Ende fällt David ein, dass er – genau wie der Zuschauer übrigens - IMMER NOCH keinen Schimmer davon hat, wie es sich mit den Jumpern und den Paladinen jetzt genau verhält (ob es z.B. eine Art Jumper-Gen gibt oder die Paladine eine Hauptquartier haben, in dem sie ihre seltsamen Gerätschaften zusammenschrauben, ob exzessives Jumpen vielleicht Nebenwirkungen hat oder die Paladine am Ende nicht etwa für die Regierung arbeiten etc. pp.) 

Deshalb besucht er seine Mutter und stellt fest, dass diese offenbar mit Kristen Stewart unter einem Dach lebt. Wobei Kristen das macht, was sie am besten kann: Sie guckt David mit offenem Mund und trübem Blick an und schlurft anschließend eine Treppe hoch. Während der Zuschauer noch überlegt, ob Fräulein Stewart jetzt Davids Schwester oder Halbschwester darstellt, ob sie zu den Paladinen gehört oder sich vielleicht einfach im Set geirrt hat, läuft auch schon der Abspann.

Mein Fazit lautet daher:

Schade eigentlich. Auf dem Papier liest sich die Story echt gut. Aber eben nur da. Deshalb gibt es vonmir 4.5 Punkte für die tatsächlich Umsetzung und einen halben obendrauf für Jamie Bell in seiner Rolle als manischerPaladinen-Jäger. Weil ich Jamie Bell mag und weil er der einzige Darsteller im ganzen Cast ist, der zumindest ein bisschen Charisma indie 08/15 Schauspielsuppe bringt.

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