Seit etlichen Jahren, beglückt uns Marvel schon mit seinen Comicverfilmungen, sei es Iron Man, Spiderman, Hulk, Thor, X-Men, Captain America oder The Avengers. Die Liste an Superheldenfilmen ist lang und man hat bereits die kommenden 14 Jahre vorgesorgt, doch bis weitere Filme dieser Art auf die Leinwand kommen, ist es an der Zeit, über den aktuellen Film “Guardians of the Galaxy” das ein oder andere Wort zu verlieren.
Der noch junge Peter Quill, wurde 1988 von der Erde entführt und macht seitdem die Galaxie unsicher, indem er als Langzeitdieb und bekennender Outlaw “Star-Lord”, seinen Lebensunterhalt verdient, was immer reibungslos geklappt hat. Doch seine neueste Errungenschaft, eine mysteriöse doch unscheinbare Kugel, der sogenannte Orb, sorgt für reichlich Ärger, denn zum einen kann der Inhalt ganze Planeten auslöschen und zum anderen, sind ihm auch noch einige Kopfgeldjäger auf den Fersen. Der mächtige Titan Thanos, beauftragt seinen Handlanger Ronan damit, ihm dieses Relikt zu besorgen und schickt daher dessen Killerin Gamora los, die kurze Zeit später, Bekanntschaft mit Quill macht. Als wäre dies noch nicht genug, gesellen sich auch noch der schießwütige Waschbär, mit seinem wortkargen Freund Groot hinzu, einem Baum mit Fäusten, die sich das ausgesetzte Kopfgeld auf Star-Lord nicht durch die Lappen gehen lassen möchten. So richtig geht der Plan jedoch nicht auf, landen alle vier kurzerhand in einem Hochsicherheitsgefängnis im Weltall. Es dauert nicht lange, bis auch dort das Chaos ausbricht, denn keiner von Ihnen hat vor, sich an diesem Ort allzu lange aufzuhalten. Bei Ihrem Ausbruchversuch, stoßen die Vier auf Drax, der nicht gerade gut auf Gamora zu sprechen ist, doch es hilft ja nichts, müssen alle an einem Strang ziehen, um sich aus dieser Situation zu befreien. Kaum wieder in Freiheit, geht die wilde Jagd durch die Galaxie aber erst so richtig los…
Wer hätte das gedacht, dass nach Captain America: The Return of the First Avenger, der im März diesen Jahres in die Kinos kam und für viele die bis jetzt beste Marvelverfilmung war, sich das so schnell wieder ändert, denn Regisseur James Gunn, hat mit “Guardians of the Galaxy” grandiose Arbeit abgeliefert.
Musste man für The Avengers, so gut wie jedem Helden einen eigenen Film verpassen, schafft man es hier, alle Hauptfiguren gekonnt unterzubringen und gleichzeitig mehr über sie zu erfahren, ohne den Film unnötig in die Länge zu ziehen. Es macht einfach einen höllischen Spaß, die Truppe in ihrem wilden, abgespaceten Trip quer durch die Galaxie zu begleiten und der Ausflug, man wird es kaum glauben, erinnert stellenweise doch ein bisschen an Georg Lucas “StarWars”, was zur Mitte des Films, besonders ins Auge sticht. Jeder der Gefährten, sei es Peter Quill, Drax der Zerstörer, Killer Amazone Gamora, Rocket Racoon oder der Baum Groot, strahlen auf ihre eigene Art und Weise einen gewissen Charme aus, vorallem Rocket und Groot schließt man sofort ins Herz und heben sich von den anderen ab, dennoch hat jeder einzelne seinen ganz besonderen Moment.
Neben den überaus gelungen Hauptfiguren, hat man mit Ronan zwar versucht auch auf der Gegenseite, einen passenden Antagonisten zu finden, der den Helden das Leben schwer macht, leider gelingt das nur bedingt, denn auch dieser ist wie schon Loki in The Avengers lediglich ein weiterer Mittelsmann. Obwohl für gewöhnlich die Nebenfiguren keine sonderlich tragende Rolle spielen, können sich u.a. Benicio Del Toro, Glenn Close oder John C. Reilly durchaus sehen lassen.
Besonders hervorzuheben sind neben den rasanten Actioneinlagen, von denen es zu Genüge gibt, einen jedoch nicht erschlagen, u.a. die abgefahrenen Schauplätze (z.B. die schädelförmige Minenkolonie Knowhere) sowie die Kampfchoreographien von Gamora und Nebula, welche selbst in 3D wunderbar anzuschauen sind, womit wir bei einem weiteren Pluspunkt angelangt wären. Man hat lange nicht ein solch sauberes und gelungenes 3D gesehen wie in Guardians of the Galaxy, dass zum einen durch seine tolle Tiefenwirkung aber auch so manchem Popout-Effekt überzeugt.
Zu guter Letzt, wäre da noch der klasse Soundtrack zu erwähnen, der mit seinen Titeln an die guten alten 70er und 80er Jahre erinnert, zu denen man im Kino am liebsten aufstehen und mittanzen würde.
FAZIT: Man wird es kaum glauben, hat James Gunn mit Guardians Of The Galaxy tatsächlich, den wohl bislang besten Marvelfilm abgeliefert, den man sich nur wünschen kann. Auch wenn wieder einmal der Bösewicht nicht vollends überzeugt, punktet er mit teils liebevollen und charmanten Figuren, außergewöhnlichen Orten, lustigen und sogar emotionalen Momenten, reichlich Witz, cooler Action gerade in 3D und Dank dem Soundtrack Nostalgie pur.