Wer kennt sie nicht, die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, die vor 2 Jahren, sehr erfolgreich von Regisseur Marc Webb, zum Leben erweckt wurde und nun die Fortsetzung "The Amazing Spiderman 2: Rise of Electro", in unsere Kinos kommt.
Die Meinungen, ob Sam Raimis Spiderman aus dem Jahr 2002, einen Neuanfang benötigt, gehen weit auseinander, dennoch wurde der Film recht gut vom Publikum aufgenommen, was wohl auch an Hauptdarsteller Andrew Garfield liegt.
Doch kann er in der Fortsetzung, sein Talent abermals unter Beweis stellen und schafft es Marc Webb ebenfalls zu punkten, oder ging der Schuss nach hinten los?
Wenn man in den vergangenen Wochen einmal die ganzen Spots, Clips & Trailer zum Film aneinanderreiht, könnte man fast meinen, den Großteil des Films bereits gesehen zu haben. So mancher hatte sicherlich auch seine Bedenken, ob Sony Pictures, es mit der Werbemaschinerie nicht ein bisschen zu weit treibt, doch es ist halb so wild.
Spiderman, im wahren Leben besser bekannt als Peter Parker, hat in der Fortsetzung, eine ganze Menge zu tun. Zum einen, wäre da seine geliebte und fürsorgliche Tante May, Freundin Gwen Stacy, sein bester Freund Harry Osborne und wie soll es anders sein, so manchen Antagonisten, der der Spinne lieber alle Beine ausreissen würden.
Der Film beginnt mit einem Rückblick, der noch kurz vor dem ersten Teil ansetzt, was mit dem Verschwinden, von Peters Eltern zu tun hat, doch mehr muss man an dieser Stelle nicht wissen. Es folgt, wie man es bereits aus dem Trailer kennt, eine beeindruckende Szene durch die Häuserschluchten von New York, von denen man nicht genug bekommt, denn vorallem in 3D, machen diese richtig viel Spaß. Da wären wir auch schon bei der ersten Stärke des Films, denn wie schon im ersten Teil, wirken die 3D-Bilder großartig, kommen dennoch wesentlich plastischer rüber und in kombination mit so manchen Slow-Motion Momenten, kann man sich nicht sattsehen. Dennoch, hätte ich mir immer noch mehr davon gewünscht, aber wer weiß, was uns in kommenden Abenteuern noch so erwartet.
Was man dem Film aber auch schon zu Beginn ansieht ist, dass man in Punkto Humor, eine Schippe drauf gelegt hat und man dies sehr gekonnt einsetzt und nicht willkürlich zum Einsatz kommt. Gerade in solchen Momenten, merkt man Andrew Garfield eindeutig an, dass er einfach der bessere Spiderman ist, mit seiner kessen, frechen, lockeren und humorvollen Art, was Tobey Maguire nicht gelungen ist. Neben Garfield, ist es aber auch Emma Stone als Gwen Stacy, die dem Film, die nötige Würze verpasst und man kauft den beiden auch ihre Verliebtheit total ab.
Der wohl interessanteste Charakter des Films, ist aber eindeutig Jamie Foxx, als Max Dillon, der durch einen Unfall bei Oscorp zu Electro wird. Er ist ein besessener Spiderman Fan, der ihm nicht nur das Leben rettet, sondern auch ein paar Worte mit auf den Weg gibt. Bei Oscorp wird er von seinen Kollegen den lieben langen Tag nur schikaniert und dann passiert gerade an seinem Geburtstag ein Arbeitsunfall, den auch noch Oscorp unter den Teppich zu kehren versucht. Die Computeranimationen von Electro, können sich mehr als sehen lassen und auch hier wird nochmal deutlich, was heutzutage alles möglich ist, vorallem als er nur noch aus purer Energie besteht. Neben Foxx, darf Dane DeHaan als Harry Osborne nicht fehlen, der nach dem Ableben seines Vaters, das Unternehmen weiterführt. Doch auch er, trägt wie schon sein Vater, eine tödliche Krankheit in sich, die man lediglich mit dem Blut von Spiderman behandeln kann. Das er am Ende nicht geheilt, sondern zu The Green Goblin wird, liegt ja eigentlich auf der Hand, nur hat man ihm in dieser Rolle, nicht gerade viel Screentime verpasst.
Kommen wir auch schon mit zum wichtigsten Punkt des Films, nämlich, ob er jetzt wirklich mit Bösewichten vollgestopft wurde wie befürchtet. Man kann aber Entwarnung geben, denn Marc Webb schafft es, sich hauptsächlich auf Electro zu konzentieren und man kann davon ausgehen, dass zum einen The Green Goblin, als auch Rhino im 3.Teil erneut ihren Auftritt haben werden, da diese im Film eindeutig zu kurz gekommen sind. Über das Design von Rhino kann man sich streiten, mir persönlich hat es aber auch nicht zugesagt.
Der Regisseur hat sich zwar bei den Bösewichten noch zurückgehalten, dafür hat er in meinen Augen aber an anderer Stelle, einen kleinen Fehler begangen und das ist die Story. Das heisst jetzt nicht, dass diese schlecht erzählt ist, nur versucht man einfach, viel zu viel unterzubringen. Sei es das Zusammenleben mit Tante May, die Liebe zu Gwen Stacy, das Leben seines Freundes Harry Osborn zu retten, oder aber das Verschwinden seiner Eltern aufzuklären. Das sprengt dann doch etwas den Rahmen, daher gibt es bei einer Laufzeit von 140 Min. auch ein paar kleinere Durststrecken.
FAZIT: Wer schon den ersten Teil mochte, macht auch bei der Fortsetzung "The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro", nicht viel falsch. Der Film hat eine schöne Liebesgeschichte, ist witzig, dramatisch und bietet tolle Actionszenen, die größtenteils in 3D beeindruckend sind. Was will man mehr.
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