Russell T. Davies (diesmal nur Drehbuch) blickt in dieser Miniserie seines RTDGCU (Russell T. Davies Gay Cinematic Universe) auf die AIDS-Pandemie in den 1980er Jahren zurück. Dieser Rückblick ist 2021 aktueller als von den meisten bewusst wahr genommen. Dieser Film verdeutlicht uns allen, die auch die Covid-19-Pandemie erlebt haben, welche furchtbare Bedrohung die AIDS-Pandemie für die schwul/lesbische Gemeinschaft Jahren war und wie schwer sie uns allen das Leben gemacht hat. Es gab keine globale Anstrengung und keine Solidarität, sondern bestenfalls Verachtung für das sündhafte Leben der Opfer, als ob es Gottes Strafe wäre. Wie gut ist es uns bei Covid-19 im Vergleich dazu ergangen.
Wenn man Russell T. Davies' Darstellung eines Aspekts der schwulen Welt mag - und man sollte sich bewusst sein, dass die junge, schwule, grelle Partywelt nur ein kleiner Teil davon ist - wird diese Miniserie gefallen. Sie bietet zudem ein ausgezeichnetes Drama mit fesselnden psychologischen Studien, das von Peter Hoar perfekt in Szene gesetzt wurde.