Sofia Coppola schafft es einen Film zu machen der dokumentarische Eigenschaften enthält, ironisch ist aber auch lehrreich und unterhaltsam. Letzteres ist angesichts des Themas und der Umsetzung nicht verständlich doch es ist ein Film, der zum nachdenken anregt. Ein Film über die Abhängigkeit von Oberflächlichkeiten, den Medien und über die Vorbilder der Jugend. Ein Film der auf einer wahren Begebenheit beruht. Es geht um Fünf Freunde, die 2008 und 2009 in mehrere Promi-Villen einbrechen und dort Diebstahl ausüben.
Sophia Coppola schafft es den Film unterhaltsam aber auch interessant zu halten. Geschickt verknüpft sie mehrere Eigenschaften die einen guten Film ausmachen und hält so die Story zusammen und das Interesse hoch. Während man der Gruppe dabei zu sieht wie sie einbrechen, rauben und Partys feiern, schimmert durch was ihnen wichtig ist. Es ist egal was in dir steck, wichtig ist das du nach außen hin angesagt und cool bist. Schein ist hier wichtig währen "sein" eher unterrangig ist. Die Kritik der Abhängigkeit von Medien, von Facebook und Co. ist heute so groß, dass sie uns mehr schadet als vieles andere. Angesagt sein, Partys feiern, viele Facebook-Freunde haben. So oberflächlich und im totalen Mode-/Schönheitswahn zu sein, kann viel Schaden anrichten.
Die Hauptdarsteller um Emma Watson machen ihre Job absolut klasse und können dank Coppolas Einblicke in das teilweise unnormale und bizarre Familienleben der Gruppe darstellerisch noch mehr rausholen. Dies verleiht ihnen ein gewisses Profil und macht aus ihnen mehr als nur "Teenie-Diebe". Coppola schafft es so, das man eine gewisse Nachvollziehbarkeit entwickelt und die Figuren teilweise sogar Mitleid vom Zuschauer bekommen. Abhängigkeit von Äußerlichkeiten, von Besitz und Sucht nach Konsum sind schlimm und können runterziehen. Diese Sachen werden im Film gut dargestellt, wenn auch die Figuren nicht total verurteilt werden.
Großartig spielen funktioniert aber nicht nur aufgrund der Einblicke ins Familienleben sondern auch durch die facettenreiche Erzählung der Schulzeit, der Partyzeit und der Einbrüche. Mit welch einer Gleichgültigkeit die Protagonisten einbrechen und die Sachen mitgehen lassen, nur darauf aus gut auszusehen und dergleichen, stark gespielt.
Der Film ist voller Ironie, voller Kritik an der Oberflächlichkeit der heutigen Jugend und auf dokumentarische Art und Weise gefilmt, die doch noch als Spielfilm durchgeht und eine Lektion sein sollte. Mehr als nur Unterhaltung. Der Cast ist gut, die Regie ebenfalls. Der Film spiegelt das soziale Leben vieler Teenager wieder und zeigt welche Auswirkungen das "moderne" Leben haben kann. Sein ist mehr als Schein. ;)
7,5-8/10