The Equalizer, 2014
Schon mit ihrer ersten gemeinsamen Arbeit "Training Day" konnten Regisseur Antoine Fuqua und Schauspieler Denzel Washington viel Lob einheimsen. (u.A auch den Hauptdarsteller-Oscar für Washington) Nicht verwunderlich ist das die Erwartungen bei ihrer zweiten Zusammenarbeit dementsprechend hoch sind. Fuqua's Film basiert auf der gleichnamigen Serie von Michael Sloan und Richard Lindheim, welche in den 80er Jahren sehr beliebt war.
Das alte Leben hinter sich gelassen, arbeitet der ehemalige Agent Robert McCall in einem Baumarkt und lebt in Boston. Als er der jungen Teri begegnet, die in der Stadt als Prostituierte arbeitet, sollte sein Leben eine Wendung nehmen. Als das Mädchen von ihrem gewaltbereiten, russischen Zuhälter ins Krankenhaus geprügelt wird, beschließt McCall seine Fähigkeiten zu nutzen, um dem Mädchen zu helfen.
Der Film hat eine ruhige Anfangsphase und lässt sich viel Zeit mit der Einführung von Charakteren und dem Aufbau der Handlung, was dem Film am Ende nur zu Gute kommt. Da es sich beim Film um einen Thriller handelt, ist die Action auch recht sparsam gesäht aber extrem stylisch und kompromisslos umgesetzt, wenn es zu ihr kommt. Denzel verkörpert die Rolle sehr glaubwürdig und extrem cool, was sicherlich auch nicht anders erwartet wurde. Ganz gleich wie die Qualität eines Films ist indem er mitspielt, seine Performance gehört meist zu dem Highlights und da er unglaublich Facettenreich in seiner Rollenwahl ist, weiß Denzel auch immer zu überzeugen.
Euqalizer leidet an 1, 2 Klischees bzw. Schwächen, welche nicht ganz zu ignorieren sind. Zum einen sind da die bösen Russen die nach etlichen Filmen auch hier total Klischeehaft gestaltet und mehr oder weniger verschenkt werden. Sie bleiben weitesgehend blass und hinterlassen keinen sonderlich bleibenden Eindruck. Lediglich Marton Csokas hat eine ordentliche Präsenz im Film und wirkt in allem was er macht abgrundtief Böse und diabolisch. Dies spiegeln die Tattoos seiner Figur im Film auch deutlich wieder. Die andere Schwäche sind die schwachen Nebenfiguren. So bleiben einige Darsteller ohne Chance, was das Darstellen ihrer Figur angeht und nur 2 sind wirklich im Kopf geblieben. Zum einen die junge Prostituierte, gespielt von Chloe Grace Moretz und zum anderen wäre das Ralphie, gespielt von Johnny Skourtis. Der Baumarktmitarbeiter der zum Sicherheitsdienst will ist sympathisch dargestellt und bekommt im Film, ähnlich wie die von Moretz dargestellte Nebenfigur viel Zeit und die Chance etwas aus der Rolle rauszuholen. Alle anderen bleiben weitesgehend blass und 'uninteressant'.
Die Härte im Film ist relativ hoch. Es gibt einige Knochenbrüche, viel Blut und das Ganze ist so kompromisslos und kühl inszeniert, was die Actionszenen zu echten Highlights im Film macht. McCalls Analyse, bevor er an die 'Arbeit' geht ist unglaublich interessant und cool dargestellt. Dadurch wird die Figur nur cooler als sie es ohnehin durch Washingtons Darstellung schon ist. Der Film macht keine halben Sachen und zieht die Härte auch bis zum Ende durch. Mit zunehmender Laufzeit wird die Spannungsschraube immer weiter angezogen bis es zum unausweichlichem Höhepunkt kommt. Bis dahin offenbaren sich inszenatorisch auch keinerlei Schwächen und auch Washington spielt bis zum Abspann alles und Jeden im Film an die Wand. Definitiv ein Thriller der es in sich hat, wenn auch 1, 2 Schwächen vorhanden sind.
Ich kann verstehen wenn einige finden das der Film Längen hat oder so, welche ich aber nicht schlimm finde. Mir gefällt es wie man alles langsam aufbaut, die Charaktere einführt und Washingtons Figur die Zeit gibt sich und seine Fähigkeiten Stück für Stück mehr zu offenbaren. Auf die geplante Fortsetzung freue ich mich jedenfalls.
9/10