Besteht eher aus vielen teils sehr starken Einzelszenen, als wirklich einem roten Faden zu folgen. Aber wie auch? 12 Jahre in einen 2 Stunden Film zu packen ist einfach kaum machbar und auch 12 Years a Slave schafft das nicht. Daher bleiben viele Dinge auf der Strecke, vor allem die Charakternähe, was ich etwas schade fand. Dennoch war der Film sehr konsequent dabei einen Abriss über Gräuel der Sklaverei abzubilden, was, wie gesagt, zu teils schockierend intensiven und teils mitreißenden Szenen führte, die auf jeden Fall das Prädikat "stark" verdienen. Auch die Ruhe des Films, sowie die Atmospähre sind stark, wobei man natürlich nicht die teils herausragenden schauspielerischen Leistungen vergessen darf.
Doch am Ende berührt einen der Film weniger als er es vielleicht sollte. Klar, er schockiert und er ist konsequent und schonungslos dabei, aber berühren tut er eben deshalb nicht, weil die Nähe zu den Figuren, durch die episodenhafte aneinandereihung von Szenen, aufgehoben wird. Selbst Solomon ist eine Figur, die wir aus voyeuristischer Distanz betrachten und die dabei, im Fortlauf der Zeit und des Films, auch nicht weiter erfroscht wird.
Natürlich: Dies hier ist ein Abriss von 12 Jahren, der eher bildlich zeigen will, was dort los war, als eine Geschichte oder gar ein Charakterdrama zu inszenieren. Und das macht der Film auch gut. Mir hat am Ende dennoch die emotionale Bindung gefehlt.
Ein Film, den man gesehen haben sollte, der aber mMn DER Film über die Sklaverei ist, weil einfach das Gefühl eines "Ganzen" fehlt.