Hat mir insgesamt ganz gut gefallen, wenn ich doch nach der ersten Hälfte etwas mehr erwartet hätte. In den ersten 45 Minuten präsentiert uns Levitt nämlich ein ziemlich gutes Pacing, eine interessante, coole Inszenierung und Schnittechnik und viele witzige Kleinigkeiten, die voll aufgehen. Das Drehbuch ist dabei nicht sonderlich komplex, aber die Charaktere stimmen und auch die Dialoge machen viel Spaß.
Das Problem bei der zweiten Hälfte des Films ist, dass diese die Drehbuchschwächen offenlegt. Denn langsam beginnt der Film sich zu ziehen, er nimmt sich dem Thema Sucht etwas zu lapida an und auch die nun komplexer werdenden Beziehungen werden nicht gut genug ausgeleuchtet.
Was man Levitt zugestehen muss ist, dass er ein gutes Auge für alltägliche Kleinigkeiten hat, die er gut in den Film hineinbringt. Zudem sieht man wie viel Spaß Scarlett Johansson, Tony Danza und Jospeh Gordon-Levitt in ihren Rollen haben (Johansson dreht sogar zur Superbitch auf, die man ihr voll und ganz abkauft) und das ist immer eine gute Sache. Der Film präsentiert und also sympathische Charaktere mit guter Chemie. Für einen richtig großen Wurf fehlen jedoch noch Einzelheiten, die den Figuren etwas Tiefe geben. Nur Julianne Moores Charakter bekommt diese und auch ihre Geschichte ist nicht unbedingt gut erzählt.
Kurz: Don Jon ist eine kurzweilige Komödie, die, vor allem in der ersten Hälfte, super unterhält, in der zweiten aber etwas mit dem Pacing, dem dünnen Drehbuch und den Charakteren zu kämpfen hat. Auch das Ende ist dabei ein absehbarer Aspekt. Das alles macht Don Jon absolut ok als Film der unterhalten wird, hebt ihn aber nicht über einen solchen hinaus.