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D0mas

Kritik von D0mas

Insgesamt mal wieder ein sehr unaufgeregter, detailverliebter und persönlicher Film der Coen-Brothers. Ich bin kein wirklicher Fan der Brüder, viele Filme (ala No Country for old men) sind mir insgesamt zu abseits von jeglicher, ich sag mal, storyveralufgewohnheit. Ebenso sehe ich nie die wirkliche Genialität innerhalb ihrer Film, weil sie meistens einfach recht realistische Abbilder von Personen oder Situationen zeigen. Natürlich liegt auch darinnen wieder eine eigene Kunst, denn wirklichen Realismus auf die Leinwand zu bannen ist schwer. Hinzu kommt eine Stärke bei Dialogen und Charakteren, allerdings werde ich, aufgrund der Machart ihrer Filme, selten berührt, mitgerissen oder gar richtig unterhalten. Und irgendwie stelle ich natürlich den Anspruch an einen Film, dass er mir irgendwas geben soll, wenn ich ihn ansehe. Bei Inside Llewin Davis sind es erneut die kleinen Details und auch die Musik, die mich beim Sehen überzeugt haben. Auch die Inszenierung, welche erneut mit einer schon beinnah bedrückenden Ruhe daherkommt, weiß zu überzeugen. Auch schauspielerisch hat der Film keine Probleme. Coen-Brothers halt. Durch seine kurze Laufzeit fällt bei dem Film dann zum Glück auch nicht so schwer ins Gewicht, dass eigentlich mal wieder nichts passiert. Da gibt es keinen Höhepunkt, keine Spannungskurve, aber wer sowas von den Coen-Brothers heute noch erwartet ist selber schuld. Die Frage bleibt: Macht das aus diesem Film ein Meisterwerk? Eine gute Inszenierung, erstaunlich gut getroffener Realismus und coole, wenn auch nicht außergewöhnliche, Charaktere: All das besitzt der Film. Hinzu kommt echt gute Musik, bei der anerkannt werden muss, dass die Lieder zum Großteil über die volle Lauflänge gespielt werden und dabei keine ablenkenden Dinge aufgefahren werden. Aber wenn ich über diesen Film so nachdenke, bin ich doch erneut nicht befriedigt. Inside Llewin Davis ist ein guter, persönlicher, detailverliebter Film mit guter Musik und guten Schauspielern. Aber er ist halt ebenso sehr ruhig und realistisch gehalten, was dazu führt, dass man im Endeffekt wenig mitgerissen oder emotional involviert ist. Das ist dann zwar auch nicht das Ziel des Films, aber wenn das eine höhere Wertung rechtfertigen würde, dann müsste ich auch Titanic besser bewerten, weil das Schiff sinkt.

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