Dieser Film entbehrt nicht einer gewissen Tragik. Mit einigen kleinen Änderungen hätte er das Zeug dazu gehabt, die Alien-Trilogie mit einem ebenbürtigen Film originell und eigenständig abzuschließen. Die Momente, in denen es ausschließlich um die Beziehung zwischen den Figuren geht, gehören zu den besten Szenen der ganzen Reihe. Vor allem im ersten Drittel des Films ist die Atmosphäre großartig, die Bilder schön düster und stimmungsvoll, und in den ersten zehn Minuten des Directors-Cut, in denen gar nichts gesprochen wird, konnte ich die Augen nicht vom Bildschirm abwenden. Unterstützt wird das von einem brillianten Score und einem guten Cast. Vor allem Charles Dance ist als Clemens sehr charismatisch, und im Zusammenspiel mit Sigourney Weaver entsteht da doch echte Kinomagie. Ich finde das Setting auch total toll! Das ist doch mal eine wirklich originelle Idee mit diesem Klosterleben, außerdem steht es in einem schönen Gegensatz zum waffenstarrenden Vorgänger. Im Vergleich mit diesem wirkt Alien 3 auch optisch viel moderner, es ist ein echter Neunziger-Film. Und damit komme ich auch schon zu dem Kritikpunkt, der den Film schließlich fast völlig zerstört: das CGI-Alien, auf das man damals wohl mächtig stolz war, sieht heute völlig unzumutbar aus, es ist so unglaubwürdig, dass von der Bedrohung durch das Alien so gut wie nichts bleibt. Jedesmal, wenn die klassischen Puppen und animatronischen Spielereien zum Einsatz kommen, ist das heute noch genauso unheimlich und abstoßend wie damals. Das hat den paradoxen Effekt, dass der zweite Teil im direkten Vergleich heute tricktechnisch wesentlich besser gealtert ist, ja geradezu gereift. Hinzu kommen dann doch sehr langatmige und verwirrende Action-Szenen, die ich ziemlich langweilig finde, und die im Vergleich mit den atmosphärischen Passagen stark abfallen. Am Ende zieht der Film wieder an, wenn Lance Henriksen vor grandioser Kulisse charismatisch auftrumpft und Ripley das heroischste Opfer erbringt. Aber davor war man fast schon zu lange gelangweilt worden, als dass da noch echte Wucht aufkommt, wie das in den beiden Vorgängern der Fall war. Hört endlich auf, alles aus CGI zu bauen! Titanic und der neue Star Wars haben vorgemacht, wie es geht!