Während der Oscarseason 2004 überschwemmen die Filmstudios den Markt mit qualitiativ hochwertigen Produktionen. Bei dieser Inflation auf höchstem Niveau wird Qualität schnell zu Selbstverständlichkeit.
Und tatsächlich versagt "Catwoman" gleich auf derart vielen Ebenen, dass ihm auf ewig ein zweifelhafter Platz in den Geschichtsbüchern der Filmindustrie sicher sein dürfte. Das fängt beim Drehbuch an, dessen positivster Aspekt noch darin besteht, sklavisch sämtliche Klischees aneinanderzureihen, die eine Superhelden-Originstory bereit hält. Abgesehen davon strotzt es vor hanebüchenen Dramatisierungen (z.B. Wieso begibt sich Halle Berry in Lebensgefahr, um eine Katze zu retten?) unvollendeten Sideplots (war ihre Freundin nicht zu Anfang auch Opfer der tödlichen Faltencreme?) und bizarren Ideen. Das Bedrohungsszenario eines skrupellosen Beauty-Konzern, dessen Produkte tödliche Nebenwirkungen haben, ist an Camp ohnehin kaum zu überbieten. Wenn die Faltencreme im Finale neben Tod und Verderben aber urplötzlich auch extrem unverwundbare Botox-Haut produziert, ist das selbst für Pocornfilm-Maßstäbe schon ziemlich dämlich. Von dem vollkommen zusammenhanglosen Katzenkult, der gar keinen Bezug zu restlichen Handlung hat, will ich gar nicht erst anfangen.