"Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser. Ich spüre es in der Erde. Ich rieche es in der Luft. Vieles was einst war ist verloren, da niemand mehr lebt, der sich erinnert."
Elben, Zwerge, Trolle, Goblins, Orks, kleine Männchen mit beachtlicher Fußbehaarung und ein Schmuckstück, das zerstört werden soll.
Wenn das nicht nach einem schönen Märchen klingt.
Eine Gute Nacht-Geschichte für unsere träumenden Kinder.
Doch nichts da. Tolkiens "unverfilmbare" Buchtrilogie erschuf nicht nur das Portal für eine der besten Fantasy-Geschichten der Literatur, sondern gab all diesen Figuren den nötigen Respekt zurück, den sie verdient haben.
Statt dass Elben putzige, geflügelte Wesen sind, die an den Blumen schnuppern, sind sie weise Kämpfer, die gut mit dem Bogen umgehen können und ihre eigene Religionen und Götter haben.
Statt dass Zwerge die liebenswürdigen, bärtigen Wesen sind, die in unseren Gärten buddeln, sind sie gepanzerte Dickköpfe, die einem in Null Komma Nix den Schädel mit ihren Äxten spalten können.
Orks sind keine fiesen, grünen Tollpatsche, sondern blutdürstige Bestien, die Menschenfleisch verzehren und aus toten Körpern gezüchtet werden.
Und auch wenn die Hobbits liebe Kerlchen sind, so trinken sie viel Bier und rauchen Gras.
Ich glaube schon allein für das letzte Beispiel weiß man schon, dass es keine Kindergeschichte ist :)
Peter Jacksons Einstieg einer meiner Meinung nach besten Filmtrilogien überhaupt kann man nicht anders beschreiben als mit dem Wort: Episch!
Das liegt nicht nur an der beachtlichen Länge dieses Epos, sondern die Art wie er es schafft Tolkiens Universum, seine Mythologie, zum Leben zu erwecken.
Man nehme hervorragende Schauspieler, die für ihre Rolle geboren schienen,
beeindruckende Kulissen und Kostüme, deren Detailreichtum ihresgleichen sucht,
atemberaubende Aufnahmen von Neuseeland,
vermischt all das mit erstaunlicher visueller Pracht, die trotz ihres langsam höheren Alters immer noch nicht veraltet ist und weiterhin beeindruckt
und verrührt das alles mit einer großen Prise Herzblut
= Der Stoff, aus denen Legenden erschaffen werden!
Das erste Abenteuer in Mittelerdes Welt gibt mir immer wieder das Gefühl, als ob mich die Magie der Elben ergriffen hätte.
Es ist wie als hätte mich der Fernseher hypnotisiert.
Als würde ein böser Zauber mich an die Couch fesseln.
Wie ich immer herzhaft lachen muss, wenn ich die Hobbits im Auenland feiern sehe.
Wie ich immer berührt bin, wenn die unsterbliche Elbenfrau Arwen dem sterblichen Waldläufer Aragorn auf der Brücke im Mondschein ihre Liebe gesteht.
Wie ich immer in Angstschweiß bade, wenn ich die unheimlichen, gesichtslosen Ringgeister auf ihren schwarzen Pferden sehe.
Wie ich immer mitfiebere, wenn ich die Gemeinschaft des Ringes gegen die Mächte des Bösen kämpfen sehe.
Wie mich immer die Gänsehaut packt, wenn Gandalf auf der Brücke gegen den Balrog antritt mit den Worten "Du kannst nicht vorbei!".
Wie mir die Schmerztränen kommen, wenn der einst vom Bösen besessene Mensch Boromir beweist, dass Gutes in ihm steckt.
Wie mir die Freudentränen kommen, wenn Frodo seinen Freund Sam aus dem tiefen Wasser rauszieht.
FAZIT: DER HERR DER RINGE: DIE GEFÄHRTEN war die Rettung des Fantasy-Kinos.
Der Quantensprung des Genres.
Der Urknall, der die Geschichte des Kinos zum Beben brachte.
Und der Beweis, dass selbst das Unmögliche möglich sein kann und dass selbst zu Anfang des 21. Jahrhunderts es immer noch möglich ist, wahre Kinomagie zu erschaffen!
Peter Jackson ist ein wahrer Zauberer, denn das was er erschuf, ist zeitlos!
Herr der Ringe wird immer ein Teil von uns sein wie ein Zauberbann!
Es ist dramatisch, episch, wunderschöner und makelloser als Frau Galadriel selbst, urgewaltig und beeindruckend wie die Minen Morias und macht so fröhlich wie ein Jahresurlaub im friedlichen Auenland!
Ich danke ihnen, Herr Jackson, Mellon!
Sie haben Magie geschaffen, die wahrscheinlich sogar Herr Tolkien selbst geliebt hätte!
Und darauf ein Zug alter Tobi!
"Du musst nur entscheiden, was du mit der Zeit anfangen willst, die dir gegeben ist."