Der Krieg geht weiter, im Kopf.
Aus der wunderbaren B-Movie-Schmiede "AIP" von Samuel Z. Arkoff kommt dieser Vietnam-Heimkehrer-Selbstjustiz-Streifen nach einem Drehbuch von Paul Schrader, der gerne tiefer-gehende, "männliche" Drama-Elemente mit herben Genre-Kino verbindet. Von Quentin Tarantino in den Kulthimmel gelobt steckt hinter dem bulligen Verleihtitel ein sensibles Portrait über ein stoisches, beziehungsunfähiges Folter-Opfer.
Die verdunkelte, verspiegelte Sonnenbrille von Major Charles Rane (brillant untertrieben, William Devane) versteckt einen lebensmüden, entfremdeten Kriegshelden, der in dem oberflächlichen (familiären) US-Klima der 70er Jahre keine Anbindung findet. Innerlich tot, seine einzigen emotionalen Regungen sind Rache und Töten. Selbstjustiz als Befreiung aus einer Traumatisierung.
Wir ergründen einen Mann der eruptiv durch Gewalt explodiert, finden den Ursprung seines Handelns, bekommen aber keine kathartische Befreiung. Seine Tat und der Weg dahin wirkt wenig berührend, penetrant über-deutlich, behäbig erzählt und mit einem Hauch von Frauen-und Fremdenfeindlichkeit erzählt.
Phlegmatischer Reißer mit Tiefgang.