Regisseur Noriaki Yuasa geleitet Godzilla-Konkurrent Gamera hier erstmals in die Gefilde kinderfreundlicher Unterhaltung; somit wird anhand des jungen Protagonisten Eiichi (Naoyuki Abe) schon früh und in naiver Selbstverständlichkeit eine versöhnliche Verbindung zum Schildkröten-artigen Monsterich geschaffen, die allmählich auch den Erwachsenen einleuchtet. Die hören ohnehin öfter auf das Kind, als auf gesunden Menschenverstand - wie gehabt sind Militär und Wissenschaftler meist ratlos und müssen alles bis zum Erbrechen erklärt bekommen. Eiichi fallen dann immer die besten Ideen ein, die er auch sofort im Kontrollrat mitteilen kann, da er ja einmal auf Gameras Rücken reiten durfte - ein Traum für jedes Kleinkind. Dementsprechend kindisch ist dann auch das restliche Spektakel um eine Monsterschlacht in hügeliger Provinz, bei der man die pappigsten Effekte und Kulissen zu Gesicht bekommt, die kostengünstiger B-Movie-Charme nun mal zulässt.
Der poppig frische Look und die bunte Kinderparade der Miniatur-&-Gummikostüm-Karambolage bilden da ein Gesamtkonzept drolliger Trivialunterhaltung, über die man sich in seliger Retro-Sympathie amüsieren darf. Alles ein bisschen klobig, spekulativ, infantil und mit aufgeregter Frohmütigkeit gestaltet, muss hier nichts anmutig sein. Hier muss es schlicht knallen und einen möglichst einfachen Kampf von Gut gegen Böse abgeben, bei dem Gamera als Freund aller Kinder sogar in telepathischer Verbindung mit diesen steht, während Rivale Gaos als Monster in den Wäldern vor allem nachts herum spukt und in besonders auffälligen Bluescreen-Kompositionen Menschen auffrisst. Neben der ganzen Kurzweiligkeit ist aber auch eine politische Absicht des Ganzen abzusehen. Nicht nur, dass die Erwachsenen einem kleinen Kind, sprich der Zukunft Japans blind vertrauen - auch die Bauern des Dorfes, welches von Gaos unter Beschlag genommen wird, sehen irgendwann ein, dass die heroisch-liberalen Bauarbeiter ihre vorteilhafte Straße durch die Gegend hindurch anfertigen dürfen.
Anfangs leisten die Anwohner ja noch bis zur Sabotage erheblich demonstrativen Widerstand und schmieden Pläne, möglichst viel Geld aus der Sache zu erpressen. Doch das Sinnbild für diese aufhaltende Starrköpfigkeit, Gaos, steht irgendwann derartig thronend über dem Gebiet und ihrer Lebenssicherheit, dass alle zur Verhinderung jener "bleibenden Schäden" zusammenarbeiten. Die Schlauen wissen halt, wie es voran geht und da sind die neunmalklugen Eiichi und Gamera an vorderster Stelle; offenbaren immer wieder neue Arten, den Fiesling aus seiner Höhle zu locken und ihm kontinuierlich den Garaus zu machen. In der Ausübung dieser leider dann doch immer irgendwie fehlschlagenden Ansätze zieht sich der Film zur zweiten Hälfte hin etwas; versucht dies mit slapstickartigen Witzfiguren sowie wissenschaftlichen Idiotentests zu kaschieren.
Dann jedoch zieht er sich wieder mit knalligen Konfrontationen heraus, in denen die Viecher nicht nur Städte und Karren sowie Natur-Geröll zersäbeln, sondern sich zudem gegenseitig blutig zerfleischen - alles in pink und grün, aber abgetrennte Gliedmaßen machen visuell so oder so einen bleibenden Eindruck. Hier gibt es nun mal klotzige und primitive Schauwerte am laufenden Band, aber für einen Kinderfilm ist das ein liebenswert ausgelassener Stumpfsinn, den jeder Kaiju-Fan bis zu einem gewissen Grad genießen dürfte. Bei allen anderen Zuschauergruppen bin ich mir nicht so sicher.