Verstörendes Werk von Nicolas Roeg mit dem Thema „Vorhersehung“. Wir erleben, wie Donald Sutherland durch ein unheimliches Venedig rennt, vermeintlich der Wahrheit hinterher. Die Farbe rot spielt eine zentrale Rolle im Film.
Rot war der Mantel der ertrunkenen Tochter unseres Hauptdarstellers, Rotwein fließt schon am Anfang über ein Dia, im roten Umhang rennt eine hässliche mordende Zwergin durch Venedig.
Die Zwergin mit Greisengesicht wird gespielt von Adelina Poerio, die nach dieser Rolle ebenso für immer von der Leinwand verschwand wie jener mysteriöser Zwerg. Was den Auftritt so unheimlich macht, ist das vorherige Weinen des Zwerges wie bei einem kleinen Kind. Das weckt Vertrauen, doch die Zwergin zieht ein Hackebeil aus der Tasche und rammt es dem Haupdarsteller in den Hals, eine der schockierensten Szenen der Filmgeschichte.
Roeg mutet uns viel zu. Er flechtet bedeutungsschwangere Kirchensequenzen ein, Ahnungen eines Bischofs, lässt die Hauptdarsteller kopflos durch ein unheimliches Venedig rennen, zeigt seltsame Schwestern, von denen eine blind ist und das zweite Gesicht hat. Doch Roeg thematisiert doch immer nur Eines: Die Vorhersehung. Hier die Vorhersehung des Bösen.
Fazit: Meisterwerk trotz alberner Frisuren und unecht wirkendem Filmblut.