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DVDMAX

Kritik von DVDMAX

Gesehen: Juli, 2016

Ich muss jetzt endlich mal eine Lanze für Star Wars Episode I brechen. Denn dieser Film ist nicht ansatzweise so schlecht, wie er gerne gemacht wird. Dieser Film ist eindeutig ein Star Wars!

NATÜRLICH SPOILER!!

Sofort zu Beginn kommt Star Wars Feeling auf, als Qui-Gon und Obi-Wan zusammen über die Macht sprechen. Den beiden nimmt man die Rolle des Jedi-Meisters bzw. Padawans sofort ab. Beide spielen über die gesamte Laufzeit einen starken Part. Evan Mc Gregor schafft es durch seine Mimiken und Gestiken, sowie durch passende Dialoge, eine Verbindung zum alten Obi-Wan herzustellen. Den weisen Ben in jung - das gelingt zu 100 Prozent und ist nebenbei sehr interessant.
Liam Neeson als Qui-Gon ist ebenfalls eine absolute Macht. Er spielt die Rolle des äußerst sympathischen, aber auch eigenwilligen Jedis in feinster Weise.

Der größte Kritikpunkt lautet, dass die Story schlecht und plump sein soll. Dem kann ich aber überhaupt nicht zustimmen. Es gab viele Kriterien, die man zu erfüllen hatte, um der alten Trilogie gerecht zu werden. Mit diesem Film musste im Prinzip auch der Plan für Episode II und III stehen. Auf welche Charaktere aus der alten Trilogie bzw. dessen Vorfahren sollte man eingehen, auf welche nicht?
Wie kommt es beispielsweise, dass Luke auf Tatooine aufwächst? Ein sehr guter Einfall, dass auch Anakin dort aufgewachsen sein soll. Generell war es eine Herkules-Aufgabe Darth Vaders bzw. die Vergangenheit von Lukes Vater zu konstruieren. Was macht ihn so besonders? In diesem Film wird in dieser Thematik der passende Grundstein gelegt. Die Macht führt Qui-Gon zu dem Sklavenjungen; er hat unglaubliche Fähigkeiten. Ja, die Geschichte mit den Midi-Chlorianern ist blöd, da der Macht das Magische genommen wird, aber es ist die einzige messbare Begebenheit, um darzustellen, wie besonders Anakin ist. Im Tempel der Jedi-Ritter werden schon die ersten Zweifel geäußerst und eine Ausbildung abgelehnt. Verständlich, denn schon hier zeigt sich, wie viel Angst Anakin vor dem Verlust hat. Zwar zeigt sich hier noch nicht der Zorn und der Hass wie in den späteren Teilen, aber alle im Rat spüren die Gefahr. Man schafft also schon die Grundlage für den Wechsel auf die dunkle Seite. Allerdings sehr dezent und dadurch mMn in jedem Fall auf eine gelungene Art und Weise.

Um nochmal auf die Frage einzugehen, welche Charaktere man in der ersten Episode einbaut, hat George Lucas noch vieles anderes richtig gemacht.
Auf das Schicksal von Han Solo bzw. dessen Vorfahren hat man beispielsweise komplett verzichtet. Ich denke das war eine gute Wahl. Auch Chewie kommt in Episode I und II noch nicht vor.
Aber auf Leia wird großer Bezug genommen, indem Parallelen zwischen ihr und Padme zu sehen sind und bewusst gezogen werden. Leia hat eindeutig den Mut ihrer Mutter, die ebenfalls sehr gut mit Feuerwaffen umgehen konnte. Padme erinnert mit ihrer liebevollen, tapferen, aber auch durchsetzungsstarken Art an Leia. Zudem ist Natalie Portman eine fantastische Besetzung, sie spielt die Rolle sehr gut. Auch in dieser Thematik hat George Lucas große Arbeit geleistet.

Und auf der dunklen Seite musste es gelingen, Darth Sidious' Weg zum Herrscher des Imperiums darzustellen. Die Idee, dass er ein verborgener Sith-Lord ist und lediglich als Senator, später dann als Kanzler Palpatine auftritt, ist ganz stark. Auch hier gelingt es George Lucas eine realistische Vorgeschichte zu erschaffen, auch hier passt der Übergang.

Es gesellen sich noch weitere Punkte hinzu, die zeigen, wie viele Gedanken sich gemacht wurden, damit die Prequel-Trilogie mit den Geschichten der alten Trilogie übereinstimmt und keine unlogischen Zusammenhänge entstehen. Und das ist alles andere als leicht gewesen. Wer hier meckert, dem scheint das Ausmaß dieser Aufgabe nicht ganz geläufig zu sein.

Unbedingt noch erwähnenswert: Darth Maul - ein super erster Schurke. Sehr stark und dominant im Schwertkampf, kurz: eine absolute Macht und Ausstrahlung des Bösen. Allein sein Aussehen ist furchteinflößend und passt wunderbar zu seinem Charakter.

Das Podrennen ist ein absoluter Leckerbissen. Es ist unheimlich spannend und enthält viele spektakuläre Szenen. Insgesamt ist es super dargestellt, die Bilder sind absolut furios.

Nun aber zu der allergrößten Stärke dieses Films: John Williams und die Musik. Was er hier abliefert, ist absolute Sahne. Allein durch dessen Stücke, die nahtlos an das Niveau der alten Trilogie anknüpfen, entsteht wieder absolutes Star Wars-Feeling mit mehreren Gänsehaut-Momenten. Wenn die Tür im Hanga aufgeht, Darth Maul zu sehen ist und "Duel of the Fates" (übrigens der beste Titel der gesamten Saga) beginnt, bekomme ich jedes Mal absolute Gänsehaut. Hinzu kommt, dass der Lichtschwertkampf zwischen dem Sith und seinen zwei Jedi-Kontrahenten fein inszeniert ist. Auch hier muss ich sagen, dass dieser der beste Lichtschwertkampf der gesamten Saga ist. Nicht so überdreht wie Anakin vs. Obi-Wan im dritten Teil, aber auch nicht solche Psychoduelle wie in der alten Trilogie. Bei dem Angriff auf das Droiden-Kontrollschiff stellen sich bei mir ebenfalls die Nackenhaare auf - so stark ist die Musikuntermalung von John Williams.

Jar Jar Binks kann nervig sein und ist sicherlich wegen des jüngeren Publikums eingebaut und auch einige Computereffekte machen keinen wirklich guten Eindruck, aber diese beiden Punkte können niemals die große Stärke dieses Films ändern, denn dieser Film ist ein Star Wars - und genau das ist das Allerwichtigste.

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