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DVDMAX

Kritik von DVDMAX

Gesehen: Juni, 2016

Vermutlich hat Carpenter den Fehler gemacht, sich zu sehr
in einen Mann von den Sternen einzufühlen. Zwei Jahre nach
Starman habe ich "Nummer 5 lebt" frenetisch gefeiert, dieser
Carpenter ging immer an mir vorbei, der Name war nie ein
Begriff, keine Sau kannte den. Dabei ist das ein toller Science
Fiction Film der eine ruhigere Gangart einschlägt wie "Die
unheimliche Begegnung der dritten Art" von `77 oder die
märchenhafte Rentnersause "Cocoon". Aus der spannenden Einleitung
mit dem unheimlichen Besucher aus dem Weltall wird zusehens eine
gelungen verspielte Charakterstudie eines fremden Wesens mit der
Bedürftigkeit sich flott anzupassen.

Starman tanzt auf vielen Hochzeiten gleichzeitig: ein kleiner reflektierender Blick auf unsere Art zu leben; das Alien auf der Flucht vor seinen Häschern; Jeff Bridges mit seinen leicht verstörenden Gesichtsmuskelgrimassen unterhält prächtig; Karen Allen ist einfach niedlich und versprüht Lebenskraft und Warmherzigkeit; hinter der starren Maske entwickeln sich Gefühle, ein Gewöhnungsprozeß ans Menschsein, faszinierend gespielt und interessant; eine Palette an unglaublichen Fähigkeiten sind klasse umgesetzt; kaum auf der Erde bändelt der Weltraumflieger schon an, eine herzliche Romanze gehört auch dazu... Carpenter hat vielleicht zu sehr versucht, in der Story alles unterzubringen was sie hergibt, das macht sie nicht weniger prickelnd, könnte aber für den ein oder anderen langweilig sein oder zu unentschlossen wirken. Starman füllt mit seiner Erzählung eine Lücke
im Alienuniversum, die clever ist und einfühlsam, besonders Jeff Bridges Anhänger kommen hier auf ihre Kosten, der konnte sogar eine Oscar Nominierung ergattern mit seiner Interpretation eines Menschen, der in Wirklichkeit gar keiner ist. Dem Film hätte etwas Straffung gut getan, nichtsdestotrotz ein sehr ansprechender Vertreter dieser Filmecke, den konkrete Erwartungen an dieses Genre völlig kalt lassen.

Zwar war Starman nicht populär, es öffneten sich jedoch Türen in
Hollywood für John Carpenter. Er stand bereits auf einer Stufe mit
Cronenberg und John Landis, hier zeigt er deutlich sein Potential
konkurrenzfähig zu Spielberg zu sein, raus aus der Ecke dunkler
Filme, weg vom Horror hin zu einem größerem Publikum. Nach
dem Debakel um das Faustflug-Gebratze "Big Trouble in little China"
hatte Carpenter die Schnauze gestrichen voll von Einmischungen
eines Filmstudios, er schlug die Einladung Hollywoods aus regelmäßig
vom roten Teppich aus zu winken, er flüchtete sich wieder ins Horrorgenre, hier ließ man ihn ungestört arbeiten. Die große Chance zu Weltruhm hat er ausgeschlagen, wollte sich nicht verbiegen, er machte einfach sein Ding. Wieviele hätten den Verlockungen des Geldes und Glamours widerstanden? Eins steht fest: John Carpenter hat Cochones wie kleine Äpfel der Sorte Braeburn gezeigt, muy simpático der Mann!

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