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DVDMAX

Kritik von DVDMAX

Gesehen: Juni, 2016

Als würde irgendein Dussel die Jukebox in der Ecke belagern und alle 5 Minuten einen neuen Titel spielen, obwohl man sich doch eigentlich nur mal in aller Ruhe, ohne ständige Hintergrundbeschallung, unterhalten möchte. Dass die Audioebene von „Vanilla Sky“ wirklich permanent von - im Prinzip gar nicht mal schlechten - Songs ausstaffiert wurde, geht schon auf den Senkel, weil sich der Film dadurch auch auf lange Sicht immer mehr den komfortablen Freiraum nimmt, anregende Gedanken aus der Stille zu destillieren. Und darum geht es doch eigentlich: Was ist im Kopf dieses von Tom Cruise formidabel verkörperten David Aames los? Was passiert mit dem neureichen Erben eines Verlagsimperiums, wenn ihm nicht mehr ständig eine Horde von Leute am Rockzipfel hängt, sondern er auch, im wahrsten Sinne des Wortes, sein Gesicht verliert? Die Süße des Lebens jedenfalls wird einem erst bewusst, wenn man dessen Bitterkeit erfahren hat. Der Verstand ist ein Gefängnis, das von den gierigen Klauen des Unterbewusstseins in Schacht gehalten wird, bis alles zu einem wahren Alptraum angeschwollen scheint. Und Höhenangst beschreibt nicht die Furcht vor dem Gipfel, sondern vor dem Aufprall – wie in der Liebe. Dass man sich zum Ende hin gezwungen fühlt, noch einmal alles ausführlich totzulabern, nachdem so getan wurde, als würde man sich Hals über Kopf in eine vogelwilde Mindfuck-Dramaturgie stürzen, ist wohl eine klassische Hollywood-Krankheit.

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