{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

DingDong

Kritik von DingDong

Gesehen: Mai, 2021

Viva Las Vegas...

Mit "Army of the Dead" lässt Regisseur Zack Snyder nach "Dawn of the Dead" nun seinen zweiten Zombiefilm auf die Zuschauer/innen los. Der Film selbst ist eine Mischung aus Drama, Horror, Action und Heist-Movie. Garniert mit einem Hauch "District 9" und optisch sowie vom Setting her an das Videospiel "Dead Rising 2" erinnernd. Aber auch Elemente aus "Ghosts of Mars", "I am Legend" bzw. "Last Man on Earth" und sogar "Herr der Ringe" könnte man, wenn man denn so will, in Snyders Film erkennen.

Zum Inhalt: Im Prolog sehen wir wie ein Militärtransport in der Nähe von Las Vegas einen Unfall hat, bei welchem ein schneller, aggressiver und cleverer Zombie entkommen kann. Der Prolog endet und weicht einem imposanten und optisch schwer beeindruckenden Vorspann, in welchem nicht nur die Ausmaße der Zombiekatastrophe überaus anschaulich dargestellt werden und Las Vegas von Zombiemassen überrannt wird, sondern auch gleich einige der Protagonist/innen eingeführt werden.  

Nach diesem wilden Ritt legt sich das Tempo und der eigentliche Plot beginnt. Die von Dave Bautista verkörperte Figur des Soldaten Scot Ward soll ein Team zusammenstellen und 200 Millionen Dollar aus einem Tresor entwenden. Zur Belohnung darf er dafür ein Viertel der Beute für sich und die Teammitglieder behalten. Allerdings befindet sich der Tresor im zombieverseuchten und durch eine Mauer abgeriegelten Sperrgebiet Las Vegas...welches außerdem zeitnah mit einer Atomrakete beschossen werden soll. Die Figuren bzw. zumindeste einige von ihnen, werden verhältnismäßig ausführlich eingeführt. Dabei gibt es ein wenig Familiendrama, ein paar Comedy-Momente und eine gehörige Portion Coolness. Dabei ist vor allem schön, dass die Figuren ein gewisses Profil erhalten und erst einmal nicht wie bloßes Zombiefutter wirken. Nach dem Betreten der Stadt lernt man als Zuschauer/in den Unterschied zwischen "Shamblers" und "Alphas" (beides "Zombieformen") kennen, sieht Bilder einer tristen, sandigen, leblosen und arg in Mitleidenschaft gezogenen Glücksspielmetropole und wird Zeuge einer nervenaufreibenden Schleichaktion.

Die erste Hälfte des fast zweieinhalbstündigen Films macht sehr viel richtig, was ich im Bezug auf die zweite Hälfte nicht so sagen würde. Das Tempo wird gedrosselt, Comedyeinlagen nehmen zu, der Safe will geöffnet werden und ein (sofern man ein klein wenig darüber nachdenkt) riesiges Logikloch tut sich auf. Auf Letzteres möchte ich an dieser Stelle aus Spoilergründen allerdings nicht näher eingehen. Außerdem schwand bei mir zunehmend das bis dato noch vorhandene Interesse an den Figuren, weil diese entweder nicht um neue Facetten erweitert wurden oder weil sie sich in unbedeutenden oder klischeehaften Dialogen verloren. Im letzten Drittel zieht die Action zwar stark an, entäuschte mich allerdings inhaltlich, da sie weitestgehend aus uninspiriertem "Gun and Run" bestand. Kann man mögen, mir war es allein schon aufgrund der ungenutzten Möglichkeiten einfach zu wenig. Das Ende selbst offenbart ebenfalls Schwächen indem es zum Beispiel einen durchaus zentralen Subplot einfach aus den Augen verliert.

Für einen "lediglich" 90 Millionen Dollar teuren Film sieht "Army of the Dead" größtenteils verdammt gut aus. Tolle Sets, tolle Zombiemasken und gute Choreographie der "Alphas". Was ich allerdings nicht gebraucht hätte, sind die zahlreichen Unschärfen. Diese wurden bewusst als solche eingesetzt und obwohl ich sie weniger nervig fand als befürchtet, hätte ich mir dennoch ein durchgehend "normales" Bild gewünscht. Dennoch macht "Army of the Dead" optisch sehr viel richtig, kann dies jedoch inhaltlich nicht in gleichem Maße reproduzieren. Somit bleibt bei mir der Eindruck, dass man hier leider auf "style over substance" gesetzt hat. Wem das reicht oder wer einfach nur harte Zombieaction sehen möchte und damit klar kommt, dass die Action phasenweise in den Hintergrund tritt, der könnte Gefallen an Snyders zweitem Zombiefilm haben. Mich konnte "Army of the Dead" letztendlich leider nicht so ganz überzeugen und dies obwohl ich eine Affinität für Zombiefilme habe und dem Film im Vorfeld entsprechend wohlgesonnen war.



Wird geladen...