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DingDong

Kritik von DingDong

Gesehen: Oktober, 2021

"Paranoia, paranoia everybody's coming to get me"

Der aus Chicago stammende Steve zieht, nach dem Tod seines Bruders, mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester nach Cradle Bay. In der Highschool freundet er sich rasch mit drei Außenseitern namens Gavin, Rachel sowie Allen an und erfährt alsbald, dass in Cradle Bay wohl etwas nicht mehr rechten Dingen zugehen soll. Zumindest ist es das, was ihm sein neuer Freund Gavin weiß machen will. Doch Steve schenkt den Fantastereien keinen Glauben. Als Gavin allerdings vom einen auf den anderen Tag ein komplett anderer Mensch zu sein scheint, beginnen Steve und Rachel Nachforschungen anzustellen und stoßen dabei auf ein dunkles und gefährliches Geheimnis...

Teenie-Horror sowie der Slasher an sich hatte ab Mitte der 90er bis Anfang der 2000er wieder Hochkonjunktur. "Schuld" daran trug Wes Cravens Scream, welcher dem totgelaufenen Slasher frischen Wind unter die Flügel bließ und für eine regelrechte Welle an Teenie-Slashern sorgte. Zu den prominenteren "Folgewerken" zählten unter anderem "Düstere Legenden", "Sex oder Stirb", "Valentine- Schrei wenn du kannst", "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast" oder auch der 1998 erschienene "Dich kriegen wir auch noch".
"Dich kriegen wir auch noch", welcher im Original "Disturbing Behaviour" heißt, beginnt bereits damit, dass des Nachts ein Teenager von einem anderen Teenie getötet wird. Das Besondere daran sind die kurz zuvor rot aufleuchtenden Augen des jugendlichen Übeltäters. Von Beginn an ist klar, dass dieser Unterstützung hat und nicht alleine agiert. Der Gedanke, dass es sich dabei um eine Art Verschwörung bzw. Unterwanderung der Stadtbevölkerung handeln könnte, liegt somit bereits nach den ersten Minuten nahe. Und auch wenn Steve dies Gavin, welcher die Tat beobachtet hat, nicht glauben will, so weiß es das Publikum besser. Darüber hinaus werden wir Zeuge wie eine Person von einer Gruppe Teenager angegangen wird und am nächsten Tag gänzlich verändert in Erscheinung tritt.
Dem Genrekenner dürften hierbei direkt Filme wie "Die Körperfresser kommen" bzw. "Die Dämonischen" oder den, vom Setting her äußerst ähnlichen, "The Faculty", welcher ebenfalls 1998 erschien, in den Sinn kommen. Es stellt sich daher eigentlich nur die Frage "wer ist dafür verantwortlich" und "was für ein Ziel wird damit verfolgt". Doch auch dies ist bereits lange vor dem Einsetzen des Abspanns bekannt.
Somit kann im Grunde nicht wirklich davon gesprochen werden, dass "Dich kriegen wir..." sonderlich spannend ausfallen würde. Als "Entschädigung" kommt der gerade einmal 80 minütige Horrorstreifen, welcher akustisch mit reichlich Punkrock unterlegt ist, relativ unterhaltsam und kurzweilig daher. Dies liegt aber unter anderem auch daran, dass sich die Ergegnisse ab ungefähr der Hälfte der Laufzeit überschlagen und das Ganze geradezu überhastet wirkt. Dies hat u.a. zur Folge, dass einige Fragen nicht geklärt werden und alles irgendwie nicht so ganz rund wirken will. So wird zwar beispielsweise gezeigt, dass Steve wiederkehrende Flashbacks von seinem toten Bruder hat, jedoch spielen diese für die eigentliche Handlung überhaupt keine Rolle, werden nicht wirklich adressiert und wirken somit letztendlich geradezu deplaziert.
Dennoch ist Story in Verbindung mit dem Highschool- bzw. Kleinstadt-Setting durchaus reizvoll so dass man durchaus wissen möchte was denn nun in Cradle Bay eigentlich passiert und was genau die Hintergründe sind.

Auch die Hauptfiguren Steve und Rachel sind einem, allein schon weil sie quasi Außenseiter sind, symapthisch genug, dass einem ihr Schicksal nicht egal ist. Über die Leistungen der Darsteller/innen lässt sich nicht groß meckern, denn die machen ihre Sache soweit ordentlich. Mit von der Partie sind sehr viele bekannte Gesichter, so zum Beispiel Katie Holmes (u.a. Tötet Mrs Tingle!), James Marsden (u.a. X-Men), William Sadler (u.a. Die Verurteilten), Bruce Greenwood (u.a. Gerald's Game) und Nick Stahl (u.a. Terminator 3). Regie führte David Nutter, welcher wohl vor allem dafür bekannt sein dürfte, dass er einzelne Episoden für zahlreiche Serienformate verfilmt hat. So zeichnet er sich u.a. für einige Folgen von Game of Thrones, Shameless, Entourage, Band of Brothers, Akte X, The Pacific und Emergency Room verantwortlich.

Wer aufgrund der 18er Freigabe auf ein paar nette Gewalteinlagen hofft, wird enttäuscht werden. Bereits damals hat die hohe Freigabe von "Dich kriegen wir..." verwundert, da es keine nennenswerten Gewaltdarstellung zu "bestaunen" gab. Die Schnitte in der gekürzten 16er Fassung sind und waren auch seinerzeit bereits ein Witz. Gerade wenn man bedenkt, dass Filme wie der ungleich härtere Teenie-Slasher "Düstere Legenden", welcher ebenfalls 1998 erschien, mit einer FSK 16 bedacht wurden.

Fazit: "Dich kriegen wir auch noch" mag in seiner Idee ambitioniert sein, wirkt allerdings in seiner Gänze unrund. Auch fehlt es dem Film an Akzenten, die ihn nennenswert von anderen Teenie- bzw. Highschool-Horrorfilmen abheben könnten. Die Unterwanderungsthematik hätte ein solcher Aspekt sein können, allerdings hat der im gleichen Jahr erschienene "The Faculty" gezeigt, wie man dies um ein vielfaches intensiver, spannender und schlüssiger darstellen kann. "Dich kriegen wir..." ist letztlich ziemlich belanglos sowie geradezu mittelmäßig, fällt jedoch zugegebenermaßen ziemlich kurzweilig aus und versprüht einen netten 90er-Jahre-Scharm. Sofern man 90er Jahre Teenie-Horrorfilmen etwas abgewinnen kann oder gar eine Affinität für selbige hegt und das entsprechende Highschool-Setting samt Klischees sowie entsprechenden Stereotypen mag, wird ein Blick schon nicht schaden.


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