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DingDong

Kritik von DingDong

Gesehen: Oktober, 2020

Passend zu Halloween haut Netflix noch mal schnell den polnischen Horror-Slasher „Nobody sleeps in the woods tonight“ raus und spendiert diesem sogar eine deutsche Synchro. Die Zutaten: Jugendliche, irgendeine Form von Betreuungs- oder Freizeitcamp, Wald, böse „Hinterwäldler“. Tja kennt man und hat man in der Form schon mehr als nur mehrfach gesehen. 

Zu Beginn eine kleine Einführung, die zwar nicht viel zeigt, aber für den Zuschauer dennoch schon einmal als ein unheilvoller Vorbote dienen soll. Direkt im Anschluss geht es schon mit der Präsentation des Plots und der Protagonisten los. Statt einem Haufen Freunde oder einer Gruppe Straffälliger, beides vermutlich die durchaus beliebteste Konstellationen, handelt es sich bei den Jugendlichen um Menschen, die einen zu hohen Smartphone- bzw. Internetkonsum betreiben und deren Eltern sie daher kurzerhand in ein medienfreies „Waldcamp“ schicken. Mit Bussen werden sie durch die Wälder kutschiert und im „Ferienlager“ abgesetzt. Dann werden sogleich alle Handys eingesammelt. Es kommt noch ein Priester mit Weihrauch vorbei und bläst selbigen unter anderem auf die kleinen Technikwunder. Jener Teil der Jugendlichen, welchem sich der Film schließlich widmet, besteht gänzlich aus den bekannten Klischeeabziehbildern. Die hübsche blonde Tussi, das kaum weniger hübsche aber mysteriös zurückgezogene Mädel welches natürlich die Hauptfigur wird, der sportliche Gutaussehende, der dickliche bebrillte liebe Onlinezocker usw. kennt man ja alles schon. Die jeweiligen Figuren verhalten sich im Grunde auch genauso wie man es erwartet, sind dabei aber zumindest sind grundsätzlich unsympathisch. Ganz im „Survivalstyle“ stapft die kleine Gruppe samt Betreuerin durch den Wald um zu campen, findet zwischenzeitlich den übel zugerichteten Kadaver eines Tiers, baut Zelte auf, man erzählt am Lagerfeuer über die eigene Vergangenheit, zwei kommen sich „näher“ und man sieht Brüste…kennt man so ja alles schon. Kurz darauf geht dann auch schon das unspektakuläre, uninspirierte und häufig außerhalb des Bildes stattfindende Sterben los. 

Es gibt zwar drei, vier durchaus blutigere Szenen aber der Rede wert sind diese im Jahr 2020 absolut nicht. Wer also auf ein „Gorefest“ gehofft hat: „Nope sorry, is nich“. Wie der Film dann weitergeht ist genauso bekannt, wie es die Einführung schon war. Wegrennen, sterben, flüchten, Hütte entdecken, sterben, flüchten naja. So gesehen ist dieser polnische Vertreter weder nennenswert besser, noch schlechter als viele andere der am Fließband produzierten Slasher. Bedenkt man jedoch wie der Durchschnitts-Slasher so aussieht, so ist dies leider noch lange kein Kompliment, ganz im Gegenteil. Zu viele von ihnen sind spannungsarm oder gar spannungsfrei, weisen ein niedriges ja gar gemächliches Tempo auf, sind weder dramatisch noch zum Schreien komisch, sind weder tiefgründig noch (sozial)kritisch, können weder schocken noch gruseln, die Figuren sind schlecht oder manchmal auch gar nicht ausgebaut, die Motivation des Killers meist platt,  Innovation ist oft ein Fremdwort und oft kommen sämtliche der genannten Punkte auch noch in geballter Kombination innerhalb nur eines Filmes vor. Dies trifft meiner Meinung nach leider alles mehr oder minder stark  auch  auf „Nobody sleeps in the woods tonight“ zu, aber immerhin gibt es an dem Film zumindest weder optisch noch technisch groß etwas auszusetzen. Das einzige worin sich dieser Film für mich wenigstens etwas von anderen Filmen dieser Art unterscheidet, ist die „Entstehungsgeschichte“ der bösen Hinterwäldler welche zumindest mit einer imposanten Statur aufwarten.

Was soll ich sagen…“Nobody sleeps in the woods tonight“ ist ein absoluter 08/15 Streifen. Da ist für mich nichts dabei, was ihn sehenswert macht. Er ist einfach nur die Kopie, einer Kopie, einer Kopie, einer Kopie, einer Kopie. Wem das genügt oder wer noch nicht sonderlich viele Slasher gesehen hat, der dürfte sich vermutlich immerhin noch durchschnittlich gut unterhalten fühlen. Ich für meinen Teil schau mir dann lieber gleich einen jener Slasher (und davon gibt es ja glücklicherweise doch einige) an, die entweder etwas Variation ins Genre brachten, sich zumindest in irgendeinem Punkt von der Masse abheben oder einfach nur gut unterhalten an.

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