Zusammenfassung:
John Johnson (Antun Vrdoljak) ist nervös, weil er heiraten wird. Plötzlich wird dem Land, in dem er lebt, der Krieg erklärt. Während seiner Hochzeit mit seiner geliebten Maria (Ewa Krzyzewska), wird die Kirche von feindlichen Flugzeugen bombardiert. Sie fliehen aus dem Gebäude, doch draußen finden sie sich im Maschinengewehrfeuer wieder. Nachdem der Angriff vorüber ist, den sowohl Maria als auch John überlebten, wird John von einem General in die Armee berufen und John und Maria werden voneinander getrennt.
------------ Ab hier könnten kleine bis mittelgroße Spoiler zu finden sein ------------
Der jugoslawische Regisseur Veljko Bulajic hat mit „Rat“ einen herausragenden Anti-Kriegsfilm gedreht. Dabei nutzt er zwei verschiedene Erzählweisen. Der romantische Handlungsstrang ist eher ernst, die Szenen, die irgendwas mit Militär oder Krieg zu tun haben, werden hingegen eher satirisch dargestellt. So werden in einer frühen Szene zum Beispiel Atombombenschutzanzüge verteilt, in denen man angeblich vor Atombomben geschützt sein soll, allerdings so aussehen, als würden sie nicht mal vor Regen schützen geschweige denn vor radioaktiver Strahlung, und der General erklärt haargenau, wie man den Anzug anziehen muss und wie man die Kapuze aufsetzt. „Take the hood off. Now put it back on!” - so heißt es mehrfach. Doch das ist nicht die einzige bizarre Szene, die den Krieg und das Militär ins Lächerliche ziehen.
Verstärkt wird der Anti-Kriegs-Charakter der Films dadurch, dass es sich bei John offensichtlich um einen Pazifisten handelt, der immer wieder die Autoritäten des Militärs untergräbt und sich letzten Endes gegen eben dieses erhebt.
Das einzige klitzekleine Manko an „Atomic War Bride“ (wie der Film im englischsprachigen Raum heißt) hat, ist die Schlussszene. Diese passt meiner Meinung nach nicht zu dem, was der Film versucht hat in den vorherigen 83 Minuten aufzubauen. Wenn man diese Szene ausklammert, ist es allerdings ein wunderbarer Film mit einer wunderbaren Kernaussage.
Der Film ist eine Empfehlung für jeden, der kein Problem mit der eher günstigen Machart hat. Andere Filme, die die Angst vor Atomwaffen und einem Angriff der feindlichen Atommacht behandeln, kommen meistens aus Amerika. Dieser Film behandelt das Thema auf der anderen Seite des „eisernen Vorhangs“, auch wenn es zugegeben – und wohl auch logisch – dort nicht wirklich viel anders aussah.
Muss jetzt auch zu dem Film reichen, will nicht zu viel verraten. Die gegebenen sieben Punkte sprechen für sich, also seht euch den Film an! (Die US-englische Version gibt es bei Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=UiMnjdMZ_Qo)