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Gertschi

Kritik von Gertschi

Unfreiwillig sich selbst parodiert

Eine unechte Blondine in einer schrillen Parodie auf einen Werner-Herzog-Film. Man darf sich nur nicht dadurch beirren lassen, daß der Transvestit mit Kinski-Maske der Kinski selber, die Parodie unfreiwillig und vor allem Werner Herzog tatsächlich der Regisseur dieser Chose ist.

Der Regisseur, an seinen Hauptdarsteller offenbar gekettet wie die Hütte an den Hund, kostümierte diesmal Klaus Kinski mit dem Schicksal jenes brasilianischen Manoel da Silva, dessen Karriere als Frauenschänder, Sklavenhändler und afrikanischer Vizekönig einst irgendwie unschön endete, obwohl er im tiefsten Inneren ein herzensguter Mensch gewesen wäre, hätt' man ihn nur gelassen.

Als verklärter Sklaventreiber - geballte Zornesfaust, aber sehnsuchtswehes Herz - überholt Kinski diesmal mühelos alle mögliche Satiren auf sich selbst, „Spitting Image" inklusive. Dazu schauerlicher Pathos, wenn die großspurigen Gesten des in jeder Hinsicht glatzig gewordenen Stars die Breitwand sprengen. Klaus Kinski wollte Christus und Teufel in einer Person sein, es ist aber nur ein kläglicher Clown dabei herausgekommen.

In Scheiben geschnitten wie eine Salami, erzählt sich die Moritat über den als Bandit und Grüne Schlange verkannten Desperado zum Ratengeschäft mit Zuschauers Mitleid - und Langmut. Denn der Held der Peinlichkeit watet in Geschmacklosigkeiten wie durch einen monströsen Fettnapf. Mit unsinnigen, rein dekorativen Szenen garniert, mit Freaks und afrikanischer Folklore.

In Naivität von Kinderbuchbildern gemalte Schlachtentableaus gähnen einen ebenso an wie massenhaft Massenszenen mit schwarzen Amazonen, deren nackte Brüste den Takt zum Kriegsgeschrei von Germanenperücke klatschen, ihrem schaummundigen Feldherrn. Wenn ich es freilich recht bedenke, kommen dabei nicht einmal Voyeure auf ihre Kosten.

Fazit: Zwei Stunden geifernder Veitstanz des Outranten Kinski erschlägt alle guten Absichten des Drehbuches, der Kamera, der Hundertschaften von Negerkomparsen und des sonst so beeindruckenden Geschichtenerzählers Werner Herzog .

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