Basierend auf den 1911 erschienenen Schauerroman „Das Phantom der Oper“ inszenierte Joel Schumacher die filmische Umsetzung des weltweit erfolgreichsten Bühnenmusicals von Andrew Lloyd Webber. Joel Schumacher war von Anfang an der Wunschregisseur Webbers für die ehrgeizige Verfilmung des Musicals. Für beide stand dabei im Vordergrund, den Geist der Musical-Show zu bewahren. Daher lag es nahe, aus dem Werk eine bombastische Orgie der Ausstattung zu zelebrieren. Tatsächlich sah man in einer Musical-Verfilmung selten eine solche Pracht und einen solchen Reichtum an unterschiedlichsten Ausstattungselementen. Doch dank der herausragenden Kameraführung von John Mathieson, welche den Zuschauer wahrlich durch den Opernsaal, die Bühnenräume und die Katakomben schweben lässt und ihn bei den Gesangsnummern in unmittelbare Nähe zu den Darstellern bringt, erstickt man nicht in diesem opulenten Ausstattungsrausch. Was das Kinovergnügen dann doch sehr eintrübt ist der Umstand, dass sich die Schauspieler gebärden, als müssten sie ihre Gefühlswallungen bis in die 50. Reihe eines Musical-Palasts transportieren. Auf der Leinwand gerät dies bisweilen zu theatralisch, unfreiwillig komisch wirkenden Kitsch-Momenten, was ungemein stört. Schade!
Nach dem Roman von Gaston Leroux (1868 - 1927).
Wem dieser Film gefallen hat, dem könnte auch Moulin Rouge von Baz Luhrmann oder Das Phantom Der Oper (1943) von Arthur Lubin liegen.