Wer ausschließlich komplexe und wendungsreiche Geschichten erzählt bekommen möchte, mit möglichst facettenreichen und gut charakterlich definierten Figuren, der wird von "The shape of water" höchstwahrscheinlich enttäuscht.
Die Story ist ziemlich geradlinig und vorhersehbar, viele Figuren wirken eindimensional und archetypisch. Daran kann man sich durchaus sehr stören, kann diesen Umstand allerdings auch relativieren, indem man den Film als das betrachtet, was er im Kern auch sein soll, ein Märchen.
Denn genau das ist dieser Film, ein modernes  Märchen, im morbiden 60er Jahre Look mit Fantasyallüren. Und als solcher funktioniert er sehr gut.
Trotz seines vergleichbaren geringen Budgets sieht der Film extrem hochwertig aus, erzeugt eine dichte Atmosphäre, besonders auch wegen des tollen Set Designs, welches musikalisch angenehm untermalt wird und weißt zudem noch einen nennenswerten Cast auf, von dem uns besonders die Hauptdarstellerin positiv zu überzeugen weiß.
Die Handlung mag zwar wie erwähnt etwas eintönig sein, ist dafür märchentypisch aber umso zeitloser erzählt und weist stellenweise einige ikonische Augenblicke auf. Auch die letztendlich vermittelte Botschaft, welche als Lobgesang auf alle Liebenden, Aussenseiter und Individuen der Welt verstanden kann, ist hervorzuheben.
Im großen Ganzen lässt sich sagen,  "The shape of water" ist sicherlich nicht einer der anspruchsvollsten Filme der letzten Jahre, dafür aber einer der schönsten und stimmungsvollsten, welcher durchaus das Potenzial zu einem modernen Klassiker hat.