Nachdem Luc Besson mit seinem letzten Film „Malavita“ bewiesen hat, dass er in Zukunft lieber die Finger von schwarzhumorigen Mafiakomödien lassen sollte, versucht er nun mit „Lucy“ ein Comeback im Sci-Fi-Bereich. Und man glaubt es kaum, der Film ist tatsächlich ein noch größeres Debakel. Damit dürfte auch der letzte die Hoffnung verloren haben, dass Besson jemals wieder so gut wird wie in den 90ern, wo unter anderem Werke wie „Das fünfte Element“ entstanden sind.
Zwar machen die Schauspieler allesamt einen guten Job, jedoch das Gesamtkonzept geht nicht auf. Das liegt daran, dass sich der 90-Minüter anfühlt wie ein großer Genremix. Als hätte Besson alle Filmgenres in einen Topf geworfen, kurz umgerührt und auf gut Glück das daraus entstandene Produkt auf den Markt geworfen. So nach dem Motto: „Mal schauen, ob es funktioniert.“ Dementsprechend betrachtet man den Film teils als „Ohne-Limit“-Remake, mit ein bisschen „Crank“ und Einflüssen von Stanley Kubricks „2001“. Ohne jeglichen Zusammenhang klatscht Besson eine Phrase an die nächste, bis er in einem „Transcendence“-artigen Finale (Stichwort: Supercomputer) endet, natürlich mit viel Action. Dabei versucht er nicht einmal annähernd die ihm zu Verfügung stehenden Settings wie beispielsweise Taiwan zu nutzen. Das Ganze geht an dem Zuschauer einfach vorbei. Wie ein Trip auf LSD.
Herr Besson sollte sich langsam eingestehen, dass seine Zeit vorüber ist, bevor er die ihm noch gebliebenen Fans mit seinen Machwerken auch noch gänzlich verärgert.