Michael Caine (bekannt u.a. als Alfred auf der Batman-Trilogie) lebt in einem heruntergekommenen und von Jugendkriminalität beherrschtem Stadtteil von London. Seine Tochter ist tot, seine Frau liegt im Koma, sein Leben ist geprägt von Einsamkeit. Doch als sein bester und einziger Freund brutal von den Jugendlichen ermordet wird, reicht es Harry Brown, er beschließt selbst in dem Moloch aufzuräumen.
Ich kannte den Film nicht, aber die Vorschau war recht interessant. Erwartet habe ich allerdings etwas komplett anderes. Ich dachte, das wird ein zünftiger Selbstjustiz-Thriller mit ordentlich Wumms. „Harry Brown“ entpuppt sich jedoch als sehr intensives Thriller-Drama, das von berührenden und mitreißenden Bildern geprägt ist. Diese Intensität bleibt auch bestehen, obwohl viele Szenen mit den Jugendlichen over the top sind. Das sind dann keine kleinkriminellen, dreckigen Asi-Kinder mehr, das erinnert eher an utopisch-anarchische Szenarien à la „Die Klapperschlange“ oder „Mad Max“. Allerdings kommen diese Bilder mit einem zünftigen Dampfhammer daher, so dass sie nicht lächerlich, sondern immer noch beängstigend und schockierend wirken. Zum Ende hin wird es leider doch noch etwas zu viel, was dem Film auch eine noch höhere Wertung versaut. Dennoch: Absolut empfehlenswert, Michael Caine in einer starken Rolle.