‚„Lone Ranger“ ist der „Fluch der Karibik“ des Westerns‘ – so die Beschreibung und auch die Kritik in vielen Rezessionen. Dieser Vergleich ist durchaus zutreffend, erinnert Johnny Depps Rolle doch wirklich sehr stark an Captain Jack Sparrow. Noch undeutlicher als bei der Piraten-Sause ist hier allerdings die angesprochene Zielgruppe: Auf der einen Seite ein stark klamaukhaltiges Familien-Abenteuer, auf der anderen werden ganze Indianerstämme abgemetzelt und Herzen aus Leichen geschnitten. Das alles passt nicht so recht zusammen, funktioniert erstaunlicherweise aber als Einzelnes. Die durchaus dramatischen, traurigen Szenen erfüllen (wenn auch nur kurzzeitig) ihre Wirkung, genauso wie die, die nur auf Unterhaltung ausgelegt sind.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass mich „Lone Ranger“ trotz einer Spieldauer von 140 Minuten nie gelangweilt hat, es ist ein opulenter Blockbuster mit großartigen Szenen, die einfach nur Spaß machen. Allerdings sind auch die Schwächen klar ersichtlich, die den Film im Endeffekt auch floppen ließen. Dennoch, für mich ist „Lone Ranger“ Popcorn-Kino par excellence, nicht mehr, aber auch nicht weniger.