Entgegen der MB-Kritik konnte ich den Beziehungsdrama-Elementen nicht viel abgewinnen. Für mich war das nur die Rahmenhandlung, bis dann die Thrillerstory in Gang gebracht werden konnte. Vielleicht waren mir beide Protagonisten nicht sympathisch genug, als dass ich mich für ihre Beziehung interessieren konnte!? Kann es nicht sagen, auf jeden Fall hat mich dann das Folgende deutlich mehr gepackt. Taped ist teilweise ein richtig spannender Thriller, der durch sehr gute Kameraführung zu gefallen weiß. Da waren einige nervenaufreibende Szenen dabei, wenn die beiden durch Buenos Aires geflüchtet sind. Das Ganze hat sich bis zu einem Höhepunkt gesteigert, der dann komplett in sich zusammenfiel: Ich kann es nicht mehr sehen, wenn diese saudämlichen Klischees bedient werden! Dass das Ehepaar nicht zu eiskalten Killern mutiert – ok, sehr gut, aber wenn ich noch ein paar Filme sehe, in denen Waffen liegengelassen werden, werfe ich mich in den Fernseher! Die Szene auf der Brücke war komplett bescheuert…
Im letzten Kapitel fängt sich der Film wieder, so dass ein durchaus guter Gesamteindruck gewahrt wird. Letztlich verhindert das Bedienen der Klischees für mich aber, dass Taped ein wirklicher Geheimtipp ist. Richtig tolle, auch intensive Szenen – es wäre deutlich mehr drin gewesen.