Gibt es für einen Horrorfilm ein besseres Settings als den Untergrund? Egal ob Höhlen, Katakomben oder wie hier etwas origineller eine verschüttete Pyramide – selbst schlechte Horrorwerke ziehen oft allein aus der Location ihre Spannung. Da Regisseur Grégory Levasseur gleich bei drei der – meiner Meinung nach – besten bzw. interessantesten Genrebeiträge dieses Jahrtausends (High Tension, The Hills Have Eyes, Mirrors) als Drehbuchautor beteiligt war, konnte man sich schon etwas erhoffen. Bei diesem Drehbuch hat er allerdings selbst nicht Hand angelegt, was mehr als schade ist, da dies einen guten Film von vornherein verhindert.
The Pyramid folgt dem Horror-Ein-mal-Eins, was nach der Sichtung von exotischeren Horrorbeiträgen abseits des US-Kinos sogar eine ganz willkommene Abwechslung war. Dadurch ist der Pyramiden-Spuk kurzweilig und mitunter unterhaltsam, wenn auch nicht dank seiner eigentlich erhofften Qualitäten. Trotz des Settings will kaum Spannung und schon gar kein Grusel aufkommen: Die Protagonisten sind austauschbar, der Mystery-Aspekt weicht schnell öden Kreaturen, die Jagd auf die Opfer machen. Auch die genreüblichen Logikschwächen sowie das überraschungsarme „Der-Reihe-nach-Abmurksen“ bleiben natürlich nicht aus.
Setting und Geschwindigkeit machen The Pyramid zu einem durschnittlichen Film für Freunde des konventionellen Horrorkinos. Wer ihn nicht sieht, hat aber absolut gar nichts verpasst. Der ähnlich gelagerte Katakomben hat mir da bedeutend besser gefallen, da gab’s immerhin zeitweise Spannung/Grusel und ein abgedrehtes Ende.