Unverschämterweise wurde "Wicker Man" oftmals als Tiefpunkt von Nicolas Cages mitunter zweifelhafter Karriere aufgeführt. Nach dem Betrachten des Films kann ich nur meine bisherigen Gedanken bestätigen: Diese ganzen Schreiberlinge sind furchtbar neidisch auf Cages Erfolg! Vorweg: Ich werde ihm weiterhin huldigen!
Cage spielt einen Polizisten, der nach einem tragischen Erlebnis vorläufig vom Dienst befreit ist. In dieser Zeit bekommt er einen Brief von seiner Ex-Verlobten, die mittlerweile wieder auf einer abgelegenen Insel vor der Küste Washingtons in einer sektenähnlichen Gemeinschaft lebt. Sie vermisse seit Tagen ihre Tochter und habe Angst, dass ihr etwas zugestoßen ist. Cage reist auf die Insel und lernt die Verrückten kennen. Männer scheinen hier keinen Wert zu haben, die wenigen, die es gibt, reden kein Wort. Die Frauen unter Vorherrschaft von Mrs. Summersisle haben eindeutig das Sagen. Bei der Suche nach der Kleinen stößt Cage noch auf zahlreiche weitere dunkle Geheimnisse...
Wie um alles in der Welt soll ein Film schlecht sein, in dem Nicolas Cage in einem Bärenkostüm (!) eine Frau mit einer gestreckten Rechten niederschlägt? Eben! Sicher, das Remake vom 70er-Jahre-Streifen mit Christopher Lee ist kein Meisterwerk, aber durchaus spannend, dank der dichten Atmosphäre: Fernab der Zivilisation kämpft Cage gegen verqueres Gedankengut und tiefen Männerhass, das hat völlig zu Recht Charme.
Pflichtprogramm für Cage-Fans, und auch alle anderen können bedenkenlos einen Blick riskieren.