Fortsetzungen sind aus dem Kino nicht mehr wegzudenken und inzwischen sieht man immer weniger denselben Regisseur wie aus dem ersten Teil. So verhält es sich auch mit "Gregs Tagebuch 2". Für den ersten Teil war noch Thor Freudenthal zuständig, während sich im zweiten Teil "Flutsch und weg" Regisseur David Bowers ans Werk machte. Die Buchreihe war in den USA sehr erfolgreich, bei uns jedoch relativ unbekannt. So ist es leider auch mit den Filmen, die wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdienen sollten.
Die Charaktere wurden im ersten Teil alle schon vorgestellt und benötigen deswegen keine großartige Einführung mehr. Dennoch ist es völlig unproblematisch sich die Fortsetzung anzusehen ohne das Original zu kennen. Hinzugekommen ist eigentlich nur Peyton List als Holly, in die sich Greg von der ersten Sekunde an verliebt. Leider ist diese zu perfekt zwischen den ganzen abstrakten Charakteren und dadurch fehl am Platz. Sie spielt ein typisches Püppchen, welches bei einem Schönheitswettbewerb für Kinder mitmachen könnte. Hier wäre ein Charakter abseits dieses Klischees angenehmer gewesen.
Greg ist endlich in der 7. Klasse und fühlt sich großartig. Endlich werden die anderen Kinder schikaniert und er ist fein raus. Doch was wäre das Leben ohne peinliche Eltern oder fiese Geschwister? Und da muss man sagen hat es Greg wirklich schlimm getroffen. Seine Mutter (Rachael Harris) blamiert ihn wo er kann, während er dafür von seinem Vater (Steve Zahn) vollstes Mitgefühl erntet. Sein Bruder macht ihm das Leben zur Hölle und als wäre das alles nicht schon furchtbar genug ist da noch die Liebe, wo man noch gar keine Erfahrung mit hat.
Der Film steckt voller schöner Ideen. Sei es, dass man Pizza nach dem Film mit völlig anderen Augen sieht oder man sich fragt, ob der fiktive Horrorfilm "Der Fuß" nicht wirklich Potenzial hätte, da er stark die Lachmuskeln beantsprucht. Auch die Phantasie eines Kindes sollte man nicht unterschätzen. So beschwört Greg jede Menge Tagträume, die jedoch nicht generationsbedingt sind.
Es gibt auch jede Menge Slapstick, wo die Gefahr groß ist, dass sie künstlich rüber kommt. In erster Linie, da Kinder als Schauspieler nun einmal mehr Schwierigkeiten haben diese umzusetzen. Diese Angst ist jedoch unberechtigt. Zachary Gordon als Greg spielt völlig unbeschwert und man sieht ihm die Freude am Spielen an. Auch seine Freunde wie Rowley (Robert Capron) oder auch Fregley (Grayson Russell) können jede Menge Lacher für sich verbuchen und runden den Film wunderbar ab.
Dennoch steht im Vordergrund die Rivalität und der Dauerstreit der beiden Brüder. Wenn man einen älteren Bruder (Devon Bostick) hat, der dich als lästige kleine Fliege betrachtet, ist das keine große Hilfe bei dem Unbekannten, den Mädchen, vor allem wenn dieser auch auf dieselbe Schule geht.
Doch wie bekommt man zwei Brüder zueinander, die sich nicht ausstehen können? Gibt es dafür ein Patentrezept wie die in dem Film verwendete Mama-Dollar?
Der Film ist nicht nur sehenswert für Kinder, denn gerade dann, wenn man diese Zeit hinter sich gelassen hat, kann man umso herzhafter drüber lachen. Fremdschämen kommt hier nicht selten vor, jedoch immer mit einem lachenden Auge. Dieses geht zusätzlich einher mit der Erleichterung diese Phase gepackt zu haben.
Doch in erster Linie ist es ein Kinderfilm und als solcher kommt er auch an. Das eine oder andere Kind wird eventuell feststellen, dass die eigene Familie vielleicht doch nicht so schlimm ist oder kann ein paar gute Tipps mitnehmen auf dem schwierigen Weg der Teenager-Zeit.
Fazit: "Gregs Tagebuch 2" ist eine wirklich gelungene Komödie mit wunderbaren Einfällen, die nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene zum Lachen bringt.