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NevaMasquarade

Kritik von NevaMasquarade

In Zeiten, wo Comicverfilmungen nur so wie Pilze aus dem Boden sprießen, dachte sich „Legion“ - Regisseur Scott Charles Stewart, warum nicht auch auf den Zug mit aufspringen? Comicverfilmungen werden immer beliebter und Filme wie zum Beispiel „Sin City“, „X-Men“ oder „Watchmen“ beweisen, dass das nötige Know-How dafür vorhanden ist. Nur leider wissen es die wenigsten zu nutzen. „Priest“ stammt aus der Feder von Min-Woo Hyung und zählt wohl eher zu den weniger bekannten Graphic Novels. Was ja nicht immer gleich bedeutet, dass es nicht das Zeug für eine Filmvorlage hätte, denn die hat sie defintiv. Um was geht es bei „Priest“ eigentlich? „Priest ist ein postapokalyptischer Film, der sowohl Sci-Fi -, Western -, als auch Fantasyelemente beinhaltet. Eine Mischung, die durchaus passt und bei guter Umsetzung auch richtig Spaß machen kann. Paul Bettany spielt einen der wenigen Priester, die in vergangener Zeit ausgebildet worden sind um gegen die Übermacht der Vampire zu kämpfen. Nach dem großen Krieg wurden die überlebenden Vampire weggesperrt und für die verbliebenen Priester gab es keinen Platz mehr. Doch einzelne Vampire erheben sich wieder und entführen die Nichte von Paul Bettany und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Die Erzählweise und Einführung in die Geschichte kommt nicht nach und nach, sondern man wird direkt hineingeschleudert. Am Anfang hat man das Gefühl mitten im Film zu beginnen, doch dann wird der Geschichtenerzähler aus dem Hut gezaubert, der uns anhand von Comiczeichnungen die Vergangenheit näher bringt. Das ist der Moment wo der Groschen fällt und man weiß, dass drehbuchtechnisch von dem Film nicht viel zu erwarten ist. Paul Bettany und seine Figur kommen leider viel zu kurz. Das Potenzial, was dieser Charakter bietet, wird nur ansatzweise genutzt und hätte mehr ausgeschöpft werden können. So ist es kein Wunder, dass Paul Bettany hier Schwierigkeiten hat sein Talent unter Beweis zu stellen. Dennoch zählt er zu den interessanteren Charakteren des Films und kann so manche glanzvollen Effekte für sich verbuchen. Zusätzlich passen die Sätze, die er aufzusagen hat wohl auf eine Seite, was sich jedoch mehr als Segen statt als Fluch herausstellt. Die schlechte Synchronisation tut ihr übriges. Denn mit Drehbuchautor Cory Goodman hat sich Scott Charles Stewart so gar keine Freude gemacht. Die Sprüche sind nicht nur plump, sondern auch so schlecht aneinandergereiht, dass einem die Ohren klingeln. Dies macht sich vor allem auch bei dem Sheriff Hicks (Cam Gigandet) bemerkbar. Dieser begleitet den Priester bei seiner Mission und wird so schlecht verkauft, dass man sich das eine oder andere Mal gewünscht hätte, er würde an seinen eigenen Worten ersticken. Dieser Charakter hätte so viel mehr hergeben können. In ein, zwei Szenen blitzte dieses Potenzial kurz auf. Da merkte man, dass dieser Sheriff locker ein verdammt coolen Auftritt hätte haben können. Der Look stimmte, die Performance stimmte, aber leider der Darsteller nicht. Stattdessen mutierte der Sheriff eher zu einer Witzfigur. Karl Urban als Black Hat kann wohl die besten Szenen sein Eigen nennen. So hat er nicht nur den besten Look, er hat hat auch das Privileg die wenig guten Sprüche wiedergeben zu dürfen. Dennoch bleibt auch diese Figur unter Durchschnitt. "Herr der Ringe" Fans können sich jedoch nicht nur über Karl Urban freuen, sondern auch auf einen kleinen Auftritt von Brad Dourif (Grima Schlangenzunge). Dennoch gibt es nicht nur negatives zu berichten. „Priest“ schafft es eine unglaublich faszinierende Welt auf die Leinwand zu zaubern. Man bekommt eindrucksvolle Szenarien zu sehen, die teilweise in einem Sehnsucht wecken, an diesen Orten verweilen zu wollen. Doch auch das apokalyptische Feeling kommt nicht zu kurz. So sind doch die meiste Zeit über die Bilder düster und bedrückend, aber durchweg imposant. Doch leider kann das nicht das miserable Drehbuch aufwiegen. Auch positiv ist die Action innerhalb der letzten halben Stunde, die das Herz teilweise rasen lässt, man sich aber fragt, warum das so lange auf sich warten ließ.Wen die schlecht animierten Vampire abgeschreckt haben, den kann ich beruhigen. Denn diese tauchen nur sehr selten auf und sind nicht mal das schlechteste am ganzen Film. Auch der 3D–Effekt war leider etwas, was man sich hätte sparen können, und kommt hier leider nur sekundär zur Geltung. Das offene Ende lässt übrigens eine Fortsetzung vermuten. Fazit: Wer es schafft hier sein Gehirn gänzlich abzuschalten und über die unfreiwillig komischen Sprüche zu lachen, kann durchaus seine Freude mit dem Film haben und sich durch beeindruckende Bilder in einer andere Welt verschlagen lassen. Alle anderen werden wohl nur von Szene zu Szene den Kopf schütteln.

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