„Wir wollten aus Meer“ handelt von zwei Freunden, dessen Traum es ist aufs Meer zu segeln und dabei alles andere hinter sich zu lassen. Doch in der DDR aufgewachsen soll es ein Ding der Unmöglichkeit bleiben. Cornelis, kurz Conny (Alexander Fehling) und Andreas (August Diehl) arbeiten gemeinsam in Rostock am Hafen und sind ihrem Traum dabei so nah und doch so fern. Aus diesem Grund suchen sie eine Möglichkeit sich ihre Freiheit zu erkaufen, auch wenn es dafür heißt einen Kollegen zu verraten, welcher abhauen will. Conny wird zum Spitzel, da er vertrauensvoller wirkt als sein Kumpel Andreas, doch als es dann soweit ist und die nötigen Informationen mit einem Tonband aufgezeichnet wurden, macht Conny einen Rückzug. Andreas, welcher nicht solche Moralbedenken hat, leitet den Verrat jedoch ohne Wissen seines Freundes in die Wege und die Geschichte nimmt seinen Lauf.
Die Größte Schwäche des Films ist wohl der Versuch eine glaubwürdige Geschichte auf die Leinwand zu zaubern – realistisch, historisch, dramatisch - und versagt dabei auf ganzer Linie. In dem Film reiht sich ein Klischee an das andere und dabei wird auch noch gewissenlos von anderen, weitaus besseren Filmen geklaut. Des Weiteren wird mit mehreren Möchtegern-Twists um sich geworfen, die jedoch so vorhersehbar sind wie der tägliche Sonnenaufgang. Nichtsdestotrotz kann der Film überraschen, allein durch die verschiedenen Handlungsweisen der einzelnen Figuren, diese lassen sich nämlich partout nicht nachvollziehen.
Der Film ist eine Mischung aus Liebesfilm, Thriller und Komödie, jedoch fehlt es dem Film nicht nur an nachvollziehbaren Handlungssträngen, sondern auch an fließenden Übergängen. Vor allem mit der Musik wird gewollt versucht die nötige Stimmung aufzubauen für die nächste Szene. Sei es duselige Klassikmusik um auf eine romantische Szene hinzuweisen, oder aber der seichte Paukenschlag, welcher immer lauter wird um nun die nötige Spannung für den nächsten Schnitt zu erzeugen. Erbarmungslos wird hier von einem Genre zum nächsten gesprungen, um so viele Klischees wie möglich mitnehmen zu können.
Punkten kann der Film durch Humor. Gut getimte Jokes, die gleich zünden sind es zwar nicht, dafür kann man sich jedoch getrost der unfreiwilligen Komik des Films bedienen. Die einzige Chance den Film ohne Schaden zu überleben ist wirklich der, sich über den Film lustig zu machen. Ernst nehmen sollte man ihn jedenfalls in keiner Sekunde.
Das Drehbuch kann sich der Gesamtkatastrophe des Films nur anschließen. Die Dialoge sind hölzern, teilweise einfach nur dumm und dabei so spontan wie ein Fahrplan. Zusätzlich wird mit Pseudo-Weisheiten nur so um sich geschleudert, dass einem die Ohren bluten.
„Wie wollten aufs Meer“ fehlt es an jeglicher Individualität. Stattdessen erhält man einen miserablen schlecht kopierten Zusammenschnitt von Filmperlen wie beispielsweise „Die Verurteilten“. Einzig die Darsteller können ansatzweise überzeugen. August Diehl ist eine Charaktersau und das merkt man auch in diesem Film wieder. Teilweise zu Overacting neigend ist er aber noch der Lichtpunkt des gesamten Films. Wo genau man nun Phuong Thao Vu, als die Freundin von Conny ausgegraben hat, kann man nur vermuten, denn bei ihr sucht man das Schauspieltalent vergeblich. Jeder GZSZ-Star hätte diese Rolle besser verkörpern können. Alexander Fehling hingegen versucht ein deutscher Jason Statham zu sein, cooler Gesichtsausdruck mit wenig Emotionen und wenn doch nötig, werden die Tränen mehr schlecht als recht konstruiert.